Digital Signage hat längst Einzug in die Tankstelle gefunden. Kaum eine Station verzichtet am Tabakregal auf animierte Zigarettenwerbung und immer mehr nutzen Bewegtbilder an der Zapfsäule. Doch verglichen mit dem LED-Eingangsportal der Star-Tankstelle in der Prenzlauer Promenade in Berlin könnte man die bisherigen Konzepte bescheiden kleinflächig bezeichnen.
Das Portal besteht aus 13 zusammengesteckten LED-Displays – jedes ist 50 mal 50 Zentimeter groß – und dient auf dem Forecourt als Orientierungshilfe. Die zweite, wesentlichere Funktion ist, den Kunden bereits beim Betreten des Shops auf Angebote aufmerksam zu machen.
„Mit unserem animierten Portal schaffen wir zum einen eine höhere Aufmerksamkeit für Produkte und Services, zum anderen sind wir jetzt in der Lage, schneller auf Veranstaltungen zu reagieren und passende Angebote zu schaffen“, erklärt Torsten Rieger, Senior Manager Non Fuel Business bei Orlen. Die MÖG steuert die Werbeinhalte zentral, was ein flexibles Category Management passend zur Tageszeit ermögliche.
Das animierte Eingangsportal ist nur ein Baustein des neuen Star-Tankstellenkonzepts, das Orlen an seiner Berliner Paradestation durchexerzierte. Der in die Mitte gerückte Eingang stellt es dem Kunden frei, direkt an den Kassenbereich zum Zahlen zu gehen, rechter Hand den Shop zu durchstöbern oder linker Hand im Bistro zu verweilen. Die klare Trennung von Shop und Bistro verstärken ein Raumteiler und Fliesen in Stein- beziehungsweise Holzoptik.
Im neuen Konzept soll dem Bistro eine tragendere Rolle zukommen. Dafür wurden mehr Sitzplätze geschaffen, zusätzlich ist der Ausbau einer Terrasse in Planung. Das größere gastronomische Angebot wird zur Verbesserung der Hygiene in einer Vorbereitungsküche zubereitet. Sie verfügt über ein Fenster, das auf den Eingangsbereich blicken lässt. So behält das Personal den Tresen im Blick und schafft gleichzeitig Transparenz. Im Shop legt Orlen ein größeres Augenmerk auf frische Produkte und ein reduziertes Angebot. Bei der Raumgestaltung setzte die MÖG auf Fotos und Deko, die Verbundenheit mit der Region ausdrücken – sogar auf dem stillen Örtchen soll man sich wohl und heimisch fühlen.
Am Waschportal hat der Kunde die Möglichkeit, den Vorgang direkt zu starten und währenddessen oder hinterher im Shop zu bezahlen. Künftig soll ein Display die Restlaufzeit im Café anzeigen. „Man sieht deutlich, dass wir uns bei der Entwicklung an den Bedürfnissen der Kunden orientiert haben“, findet Wieslaw Milkiewicz, Geschäftsführer von Orlen.
(Autor: Michael Simon; der Artikel erschien in Sprit+ 6.2017)