Das Umweltbundesamt (UBA) mahnt das Güterkraftverkehrsgewerbe, Ernst zu machen mit einer Verkehrswende. Das schreibt das Fachmagazin Verkehrsrundschau. „Der Verkehr ist der einzige Sektor, der seine Treibhausgasemissionen seit 1990 nicht mindern konnte“, kritisiert Behördenchefin Maria Krautzberger. „Um unsere Klimaziele auch mit einem wachsenden Güterverkehr zu erreichen, brauchen wir deutlich mehr Güter auf der Schiene und gleichzeitig ein Ende der fossilen Kraftstoffe auch beim Lkw-Verkehr.“
Das UBA hat zwei Studien erstellt, denen zufolge Lkw, Pkw, Züge und andere Verkehrsmittel bis 2050 alle mit Elektromotoren unterwegs sein müssten, um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen. Diese sehen vor, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen wie CO2 bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Die Studie empfiehlt, die Schieneninfrastruktur schneller auszubauen. In diesem Zusammenhang rüffelte Krautzberger Alexander Dobrindt (CSU). Dessen Entwurf für einen Bundesverkehrswegeplan setze ein „völlig falsches Signal“, da er den Straßenverkehr für die nächsten 15 Jahre bevorzuge.
In der zweiten UBA-Studie „Klimaschutz des Verkehrs bis 2050“ entwickeln die Autoren ein Szenario, wie der Verkehr seinen Treibhausgasausstoß bis 2050 insgesamt auf Null senken könnte. Die Verkehrswende müsse durch eine Energiewende flankiert werden. Bei allen Verkehrsträgern sei „eine völlige Abkehr von fossilen Kraftstoffen“ erforderlich. Wo dies nicht möglich sei, etwa bei Flugzeugen oder Seeschiffen, sollten alternative Kraftstoffe wie Power-to-Liquid (PTL) oder Power-to-Gas (PTG) eingesetzt werden. (VR/ms)