Mit heftiger Ablehnung reagiert der Uniti Bundesverband der mittelständischen Mineralölunternehmen auf Berichte, wonach die Europäische Union mit der Abgasverordnung Euro 7 ab dem Jahr 2025 Änderungen im Real Driving Emission Test (RDE) und weitere Verschärfungen der Emissionsgrenzwerte für Stickoxide und Kohlenstoffmonoxid von Kraftfahrzeugen plant.
Das rigideste Szenario
Basis der Überlegungen ist eine Studie der "Advisory Group on Vehicle Emission Standards" (AGVES). Als "geradezu bestürzend" bezeichent Uniti die Berichte, wonach die EU-Kommission auf die AGVES-Experten Druck ausgeübt habe, nur das rigideste Szenario zu präsentieren, das faktisch ein Verbot der Neuzulassung von Verbrennern in der EU ab 2025 bedeuten würde. Ausnahmefälle im Fahrbetrieb werden dann nämlich zum Regelfall umdefiniert:
"Das Fahren mit Anhänger und mit kaltem Motor bei Dauervollgas in 2.000 Meter Höhe bei minus 10 Grad Außentemperatur ist ein alltäglicher und dauerhafter Fahrzustand, so lassen sich die Vorschläge Änderungen des Real Driving Emission Tests (RDE) zusammenfassen", meint Uniti.
Die Grenzwerte für Schadstoffe wie Kohlenstoffmonoxid und Stickoxide sollen um bis 80 Prozent im Vergleich zu den heute für Neufahrzeuge erlaubten Werten gesenkt werden. Dabei habe die EU bereits jetzt mit die schärfsten Abgasgrenzwerte für PKW weltweit. Die neuen Grenzwerte würden den heutigen Messtoleranzen entsprechen und an der Schwelle dessen liegen, was technisch überhaupt seriös erfasst werden kann. "Kein Verbrenner wird diese geradezu grotesken Abgasgrenzwerte einhalten können", prophezeit Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn.
Die Verschärfungen seien willkürlich. Der Uniti-Hauptgeschäftsführer sieht eine andere Motivation hinter den Plänen: "Nachdem E-Autos nur in Ländern mit massiver Subventionierung durch die Steuerzahler und einer Bevorzugung durch den Gesetzgeber wie in Deutschland überhaupt in zunehmend erwähnenswerter Zahl in den Markt gedrückt werden können und sich in der Breite weiterhin nicht im freien Wettbewerb um die Gunst der Kunden durchsetzen können, beschreitet der Gesetzgeber nun einen anderen Weg und verbietet de facto einfach die etablierten und mittlerweile sehr schadstoffarmen Verbrenner." Von "schmutzigen Tricks" spricht Elmar Kühn, einem "Kampf gegen den Verbrenner" und "Planwirtschaft mit der
Brechstange". (red/bg)
Eberhard Jacob