Dass es trotz Lockdown einen solchen Ansturm auf die Zulassungsstellen gab, hat mehrere Gründe: An erster Stelle stehen Vorzieheffekte durch die ausgelaufene Senkung der Mehrwertsteuer. Das steigerte vor allem die privaten Neuzulassungen (+ 45,4 %). Im geringeren Umfang haben aber auch Fahrzeughandel und Fahrzeugbau ihre taktischen Zulassungen vorgezogen. Dass die Sondereinflüsse trotzdem im Minus waren (- 25,2 % Fahrzeugbau, - 10,9 % Fahrzeughandel, - 6,4 % Autovermieter) liegt an noch stärkeren Sondereffekten im Dezember 2019.
Ein weiterer Anreiz für vorgezogene Zulassungen war das 95-Gramm Emissionsziel der Hersteller. Um dieses zu erreichen, mussten zum Jahresende europaweit noch viele Elektroautos und Plug-In-Hybride auf die Straßen kommen. Die vorläufige Auswertung der Kraftstoffarten zeigt für BEV (Battery Electric Vehicle) und PHEV (plug-in hybrid electric vehicle) einen Anteil 41 Prozent an den Neuzulassungen. Bei den Eigenzulassungen des Fahrzeugbaus waren machten sie sogar 69 Prozent aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat spielte außerdem die Anzahl der Arbeitstage eine Rolle. Im Dezember 2020 standen zwei Tage mehr zur Verfügung.
Das Gesamtjahr 2020 konnte jedoch auch der starke Dezember nicht mehr retten. Mit 2,9 Millionen Neuzulassungen fiel der Markt um 19,1 Prozent. (bg)
Trotz Lockdown: So viele Pkw-Zulassungen wie seit 20 Jahren nicht
Laut Dataforce wurden im Dezember 2020 so viele neue Pkw zugelassen wie noch nie in diesem Monat seit Beginn der Dataforce Aufzeichnungen 2001. Der relative Anstieg zum Vorjahresmonat lag bei 9,9 Prozent.