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En2x-Chef Christian Küchen: "Energiewende muss mehr als eine Stromwende sein"

26.07.2023 00:01 Uhr | Lesezeit: 3 min
Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands en2x.
En2x-Hauptgeschäftsführer Christian Küchen.
© Foto: en2x/Sebastian Engels

Anlässlich des neuen en2x-Büros in Berlin sprach sich Hauptgeschäftsführer des Verbandes Christian Küchen für eine umfassendere Energiewende sein. Diese müsse über eine Stromwende hinausgehen. Man brauche eine Molekülwende hin zu erneuerbaren flüssigen und gasförmigen Energieträgern und Rohstoffen.

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Die Klimaschutzpolitik in Deutschland benötigt einen umfassenderen Ansatz, erklärte Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer Wirtschaftsverband Fuels und Energie (enx2) anlässlich der Eröffnung des neuen Büro in Berlin. "Die Energiewende muss mehr als eine Stromwende sein. Wir brauchen auch eine Molekülwende hin zu erneuerbaren flüssigen und gasförmigen Energieträgern und Rohstoffen", so Küchen laut Mitteilung.

Verbesserungswürdig sei insbesondere die politische Unterstützung für den Ausbau weiterer Klimaschutzoptionen jenseits von Ökostrom. "Es ist mittlerweile klar, dass wir als Vorprodukt für die chemische Industrie erhebliche Mengen an treibhausgasneutralem Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen brauchen werden und große Mengen davon künftig importieren müssen." Trotz guter politischer Ansätze fehlten noch immer klare Signale der Bundesregierung, diese Klimaschutzoptionen gleichberechtigt zu grünem Strom und ohne die Beschränkung ihrer Einsatzbereiche anzuerkennen.

Beispiele seien etwa die immer noch hohe Besteuerung erneuerbarer Kraftstoffe und die aktuellen Regierungspläne für die künftige Lkw-Maut. Selbst in der Luftfahrt, wo der Einsatz alternativer Treibstoffe zwingend erforderlich ist, zeige sich, dass die derzeit gewählten Ansätze über Quotenvorgaben allein nicht geeignet sind, die notwendigen Investitionen auszulösen. Das hemme den Markthochlauf grüner Moleküle, kritisierte der Hauptgeschäftsführer.

­Kraftstoffbesteuerung an Klimawirkung ausrichten

Der US-amerikanische Inflation Reduction Act habe gezeigt, wie schnell große Länder das Klimaschutz-Tempo im Sinne ihrer Industrie bestimmen können. Vergleichbare Optionen gebe es auch hierzulande: "Vor genau zwei Jahren hat die EU-Kommission einen Vorschlag zur Änderung der Kraftstoffbesteuerung auf den Tisch gelegt. Nach diesem Vorschlag würden rein fossile Kraftstoffe tendenziell höher und klimaschonende alternative Fuels deutlich niedriger, und vergleichbar niedrig wie Strom, besteuert. Ein solches Instrument wirkt wie ein hoher CO2-Preis, ohne die Verbraucher zusätzlich zu belasten, wäre für Investoren leicht verständlich und könnte somit den Markthochlauf erneuerbarer Kraftstoffe unterstützen", so Küchen.

In der Praxis würden durch politische Entscheidungen Investitionen am beziehungsweise für den Standort Deutschland zusätzlich unattraktiv gemacht, etwa mit der jüngst im Bundestag verabschiedeten Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB): "Unternehmen, die sich gesetzestreu verhalten, könnten künftig Eingriffen durch das Bundeskartellamt unterliegen. Das sorgt für Rechtsunsicherheit, die auch die dringend benötigten Investitionen auf dem Weg zur Klimaneutralität Deutschlands in Frage stellen.“  

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