"Die Tabakzeitung" (DTZ) berichtete auf Ihrer Website am 16. Oktober: Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) und seinen Geschäftsführerin Marianne Tritz gehen künftig getrennte Wege. Die DTZ berief sich auf einen Vorab-Online-Meldung der "Stuttgarter Nachrichten" vom Vortag.
Seit 2008 stand die heutige 48-Jährige an der Spitze des Verbands. Mit der Personalie Tritz, Ex-Bundestagsabgeordnete und Mitglied bei den Grünen, überraschte der DZV damals. Fortan machte die Ex-Politikerin Lobbyarbeit für die Tabakbranche. Sie fehlte jedoch auf der Eröffnungspressekonferenz zur Inter-tabac im September in Dortmund. Krankheitsbedingt, hieß es vom Verband auf der weltgrößten Branchenmesse dazu. Im nachhinein machte durch ihre Abwesenheit auf der Inter-tabac die Vermutung die Runde, dass sie bereits zu dem Zeitpunkt teilweise die Rückendeckung von Mitgliedsfirmen verloren hatte. Das stuft man beim Verband als Spekulation ein, an der nichts dran sei.
Gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten" sagte Reemtsma-Sprecher Sebastian Blohm: "Der DZV hat beschlossen, einen Neuanfang mit einer neuen Geschäftsführung zu machen." Den Job soll zunächst ein Übergangskandidat übernehmen, um in Ruhe einen Geschäftsführer suchen zu können.
Zunächst sah es so aus, als ob dieses Personalentscheidung zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt fiel. Denn Brüssel will Ernst machen – und die Tabakproduktrichtlinie (TPD) drastisch verschärfen. Doch am 16. Oktober tickerten die Agenturen noch: EU-Gesundheitskommissar John Dalli stolpert über eine Korruptionsaffäre und tritt zurück. Die TPD könnte so erst ein Mal auf Eis liegen. (kak)