Am 20. April 2010 ist im Golf von Mexiko die BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" explodiert. Elf Menschen starben und 780 Millionen Liter Öl verursachten die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA. 20. April 2010: Nach der Explosion bleiben elf Arbeiter verschollen, 126 können gerettet werden. 22. April: Die brennende Bohrinsel versinkt. In 1.500 Metern Tiefe sprudelt Öl ins Meer. 2. Mai: US-Präsident Barack Obama besucht erstmals die Region und kritisiert den Konzern: "BP wird die Rechnung dafür bezahlen." 26. Mai: BP startet mit "Top Kill" den ersten Versuch, die Quelle mit einem Schlammgemisch zu schließen. Er scheitert. 4. Juni: Ingenieure platzieren eine kleine Glocke über dem Leck. Mit ihr kann aber nur ein kleiner Teil des Öls aufgefangen werden. 23. Juni: Wegen technischer Probleme muss BP das Auffangen des Öls erneut unterbrechen. Zwei Helfer kommen ums Leben. 13. Juli: BP stülpt einen 68 Tonnen schweren Zylinder über die Quelle. Parallel arbeitet der Konzern an einem Nebenzugang zum Hauptbohrloch. 15. Juli: Die Quelle ist komplett verschlossen. 21. Juli: Um die Schäden bezahlen zu können, verkauft BP für sieben Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) Öl- und Gasfelder. 27. Juli: BP erklärt den Rücktritt von Vorstandschef Tony Hayward zum 1. Oktober, seine Nachfolge übernimmt der Amerikaner Bob Dudley. 28. Juli: Der Ölteppich auf dem Meer löst sich nach Angaben von Wissenschaftlern überraschend schnell auf. Die Sorge über Langzeitschäden bleibt. 3. August: Die Aktion "Static Kill" beginnt. Dabei werden von oben Schlamm und Zement in die Steigleitung im Meeresboden gepumpt. 17. September: Um das Leck für immer zu stopfen, wird bei "Bottom Kill" auch von unten Schlamm und Zement in die Quelle gepumpt. Die US-Regierung erklärt das Bohrloch anschließend für endgültig versiegelt. 16. Dezember: Die US-Regierung hat Klage gegen BP und andere Unternehmen eingereicht. Neben Schadenersatzforderungen drohen Strafgelder in Milliardenhöhe. 6. Januar 2011: Von der Regierung beauftragte Experten weisen die Hauptschuld den an der Bohrung beteiligten Firmen zu. Die Behörden seien mitverantwortlich gewesen, heißt es. 1. Februar 2011: Der Ölkonzern verkündet wegen der Ölpest erstmals seit 1992 einen Verlust für ein gesamtes Geschäftsjahr. 2010 summierte sich das Minus auf 4,9 Milliarden Dollar. 2. März 2012: BP einigt sich mit einem Steuerkreis von mehr als 100.000 Klägern auf die Zahlung von 7,8 Milliarden US-Dollar, darunter 2,3 Milliarden für die Fischereibranche. (dpa/beg)
20. April 2010 bis heute: Chronologie der Ölpest im Golf von Mexiko

Von der Explosion der "Deepwater Horizon" bis zur Einigung zwischen BP und 100.000 Klägern.