Die Polizei hat im vergangenen Jahre mehr Autodiebstähle registriert. Wie aus der Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht, wurden 2023 deutschlandweit 15.924 Pkw als gestohlen gemeldet, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Auch Diebstähle von Lkw haben um 48 Prozent auf 1.009 Fälle zugenommen.
Durchgeführt werden die Diebstähle laut BKA zu großen Teilen von Gruppen, die arbeitsteilig organisiert sind und Entwendung, Handel und Transport organisieren. Insgesamt ermittelten die Behörden 19.660 Tatverdächtige, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Hauptabsatzmarkt für die geklauten Autos bleibt Osteuropa, über die Türkei werden aber auch Fahrzeuge in den Nahen und Mittleren Osten verschoben. Insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate haben einen hohen Stellenwert als Absatzmarkt für hochwertige in Deutschland entwendete Fahrzeuge und Kfz-Teile, so das BKA.
Homejacking: Erst Autoschlüssel aus Wohnung stehlen, dann das Auto
Beim Diebstahl selbst beobachtet die Polizei zunehmend, dass reisende Tätergruppen Wohnungseinbrüche begehen, Fahrzeugschlüssel entwenden und dann das dazugehörige Auto stehlen – sogenanntes Homejacking. Alternativ greifen sie auf technische Hilfsmittel wie das Abfangen von Signalen der Keyless-Startsysteme zurück. Auch die Überwindung der Wegfahrsperre und Herstellung neuer Autoschlüssel mit passender Codierung zählt zu den Vorgehensweisen.
Anfang Herbst hatte bereits der Versicherungs-Dachverband GDV einen Anstieg bei den Pkw-Diebstählen gemeldet. Die Branchenvertreter zählten 14.585 Fälle und eine Steigerung um knapp 19 Prozent. Der Unterschied zu den Polizei-Zahlen erklärt sich unter anderem dadurch, dass das BKA anders als der GDV auch Fahrzeuge mitzählt, die nicht kaskoversichert sind.