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Die mit der Zeit gehen: Unternehmensporträt Mundorf Tank

06.09.2024 07:14 Uhr | Lesezeit: 4 min
Luca Mundorf, Christian Kast und Fabio Mundorf
(v. l. n. r.): Luca Mundorf, Christian Kast und Fabio Mundorf leiten das Unternehmen seit 2019.
© Foto: Mundorf Tank

Mundorf Tank aus Siegburg im Porträt.

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Anfang der 1950er Jahre legte Walter Mundorf den Grundstein von Mundorf Tank. Heute führen die Enkel des Gründers Fabio und Luca Mundorf gemeinsam mit dem langjährigen Mitarbeiter Christian Kast als Geschäftsleitung das Unternehmen. Der Fokus des Tankstellen-Triumvirats: die Chancen alternativer Kraftstoffe, digitales Bezahlen und die Zukunftsfähigkeit der Tankstelle. Um ihre Erfahrungen zu teilen und sich mit anderen Mitgliedern auszutauschen, engagieren sich alle drei in den entsprechenden Arbeitskreisen des bft (Bundesverband freier Tankstellen).

Immer mit der Zeit gehen – das haben sich die Brüder Fabio und Luca Mundorf sowie Christian Kast auf die Fahne geschrieben. Dieses Motto charakterisiert aber nicht erst seit der dritten Generation die Strategie des Mittelständlers.

Autoverleih mit einem einzigen Fahrzeug

Ursprung des Unternehmens ist ein Autoverleih, den Walter und Christel Mundorf 1952 in Siegburg gründeten – mit nur einem Fahrzeug, nämlich einem alten Opel. Bereits zum Jahresende hatten sich zwei weitere Autos sowie die erste Zapfsäule, die das komplizierte Tanken mit Benzinfässern ersetzte, dazu gesellt.

Der folgerichtige nächste Schritt kam bereits zwei Jahre später: 1954 eröffnete das Ehepaar die erste Mundorf Tankstelle in der Luisenstraße in Siegburg, wo sich nach wie vor der Unternehmenssitz befindet. Innerhalb von nur acht Jahren wuchs die Zahl der Tankstellen auf 28, in der Spitze zählten 40 Standorte zum Mundorf-Netz.

Um weiter mit der Zeit zu gehen, ließen Mundorfs die Station an der Zentrale 1978 aufwendig umbauen. Mit vier Tankstraßen, 44 Zapfpunkten und einem Tankautomaten für den Nachtbetrieb entstand eine der modernsten Tankstellen zur damaligen Zeit.

Neben dem Vertrieb von Kraftstoff baute Walter Mundorf weitere Geschäftsfelder und Unternehmen auf, unter anderem eine Farm in den USA, die ein großer Lieferant von Kartoffeln für McDonald's wurde, eine Kiesförderung, einen Betonhersteller, Immobilien und Facility Management, unter anderem für die Köln Arena. Innerhalb weniger Jahre war aus der Autovermietung ein kleines Firmenimperium entstanden.

Die zweite Generation – und eine Stiftung

Mit den Geschwistern Martina und Klaus Mundorf stieg 1980 die zweite Generation in das Familienunternehmen ein. 1998 verstarb der Seniorchef mit 68 Jahren an Leukämie. Um sein Erbe zu ehren und ihm einen Lebenstraum nachträglich zu erfüllen, gründeten seine Kinder im selben Jahr die Walter-Mundorf-Stiftung. Ziel der Organisation ist es, Kindern mit gesundheitlichen Problemen aus der Region in Not zu helfen (wir berichteten in Ausgabe 4.23). 2006 teilten die Geschwister die beiden noch vorhandenen Geschäftsfelder auf: Martina Mundorf war fortan zuständig für den Kieshandel. Ihr Bruder Klaus übernahm alle Bereiche, die mit Mineralöl zu tun haben.

Ungeplanter, aber reibungsloser Wechsel

Seit dem Einstieg von Fabio Mundorf 2015 ist die dritte Generation der Familie im Unternehmen involviert. Nach dem plötzlichen Tod von Klaus Mundorf 2017 übernahm der damals 27-Jährige gemeinsam mit Christian Kast, der bereits seit 2002 im Betrieb arbeitet, die Geschäftsführung. 2019 trat Luca Mundorf ebenfalls in die Firma ein, sodass Mundorf Tank seitdem von einem Trio gelei-tet wird. Dass der Generationenwechsel so reibungslos verlief, hat auch etwas mit dem Charakter von Klaus Mundorf zu tun. "Unser Vater hat als Chef nicht alles an sich gerissen, sondern mich seit meinem Firmeneintritt viel selbst machen lassen. Dadurch hatte ich nicht nur einen Einblick in das Geschäft, sondern auch notwendige Vollmachten. So konnten wir glücklicherweise als Unternehmen nach seinem unerwarteten Tod handlungsfähig bleiben", erinnert sich Fabio Mundorf.

Der alte Mann mit dem anderen Nachnamen

Zusätzlich sei es natürlich eine große Hilfe gewesen, dass den Brüdern mit Christian Kast ein langjähriger und sehr erfahrener Mitarbeiter zur Seite stand, der das Unternehmen in- und auswendig kennt. "Ich heiße zwar nicht Mundorf, aber ich gehöre gefühlt zur Familie", sagt Kast, der sich mit seinen 57 Jahren scherzhaft selbst als "der alte Mann" in der Geschäftsführung bezeichnet, und fügt hinzu: "Wir haben alle unsere Stärken und ergänzen uns perfekt." Dabei verantworte jeder seine eigenen Schwerpunktthemen. "Christian kümmert sich vor allem um die technischen Dinge, Fabio in erster Linie um Lieferverträge und Vertragsverhandlungen und ich um die Sanierung der Shops, das Büro und um den Fuhrpark", erzählt der 29-jährige Luca Mundorf. "Wir stehen aber in engem Austausch miteinander und jeder ist über die wichtigsten Themen informiert. Größere Entscheidungen fällen wir gemeinsam und ohne Grabenkriege", betont sein älterer Bruder.

Neben dem Tankstellengeschäft vertreibt Mundorf eigens entwickelte Produkte, etwa die M52 Motoröle sowie alle Max-Power-Artikel für die passende Fahrzeugpflege in jeder Jahreszeit. 2020 eröffnete der Mittelständler außerdem die erste Indoor-Waschhalle in Siegburg auf über 1.000 Quadratmetern Fläche und einem Rundumkonzept für die Autopflege. Insgesamt zählt das Unternehmen 16 Waschanlagen.

Für alle gleichsam wichtig ist ein gutes Arbeitsklima. Auch hier sind Walter und Klaus Mundorf Vorbilder: "Auf einer Beliebtheitsskala von null bis zehn hät-ten die beiden von ihren Mitarbeitern eine 20 bekommen", ist Kast überzeugt. In der Zentrale, in der man sich nach Feierabend gerne noch auf ein gemeinsames Kaltgetränk in der Kaffeeküche trifft, arbeiten insgesamt neun Personen, in Summe zählt das Unternehmen 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von den 23 Tankstellen mit Schwerpunkt im Rhein-Sieg-Kreis läuft etwa ein Drittel in Eigenregie, die anderen zwei Drittel werden von Pächtern geführt.

Regelmäßige Tests für Kassenhersteller HUTH

Zum Mit-der-Zeit-Gehen gehört natürlich, sich technischen Neuerungen nicht zu verschließen - oder sogar Vorreiter zu sein. So war Mundorf die erste Gesellschaft, die die Preismasten mit Rollenbändern durch LED-Anzeigen von PWM ersetzte. Für Kassenhersteller HUTH, dessen Firmenzentrale nur zehn Kilometer entfernt liegt, testet Mundorf regelmäßig neue Entwicklungen in der Praxis. Und mit der Digitalisierung der Mundorfkarte gehörte das Unternehmen zu den Pionieren der Branche, derzeit befindet sich die nächste Generation der App in der Entwicklung.

Auch beim Thema neue Energien und Nachhaltigkeit ist Mundorf vorne mit dabei. Bereits vor 15 Jahren wurde die erste Ladesäule des Unternehmens in Kooperation mit den Stadtwerken installiert. Heute befindet sich jeweils eine Ladesäule mit einer Leistung von 150 Kilowatt in Siegburg und Troisdorf-Spich. Auf dem Gelände der Mundorf-Tankstelle in Frechen eröffnete bereits 2018 eine Wasserstoff Tankstelle von Air Liquide, die im Rahmen des EU-geförderten Projekts Swarm entstand. Besonders am Herzen liegt den Geschäftsführern das Thema HVO 100. Autofahrer können den nicht-fossilen Kraftstoff bereits an der Station in Lohmar Burg-Sülz tanken, sechs weitere Standorte sollen sukzessive umgerüstet werden. Zudem unterstützt Mundorf die bft-Initiative E-Fuel today.

Ökologische Verantwortung will das Familienunternehmen darüber hinaus mit weiteren Maßnahmen übernehmen: An zwei Standorten wurden Photovoltaikanlagen installiert, die zusammen eine Leistung von 150 kWp generieren. Wärmepumpen beheizen einige Stationen sowie das Verwaltungsgebäude, das zudem auf über 250 Quadratmetern begrünt ist.

Einsatz in den bft-Arbeitskreisen

Hervorzuheben ist das Engagement der Geschäftsführer bei den bft-Arbeitskreisen: Luca Mundorf beteiligt sich am Arbeitskreis "Neue Kraftstoffe & Klima", sein Bruder ist Leiter des Arbeitskreises "Tankstelle 2035" und Kast leitet den Arbeitskreis "Zahlungsverkehr & Digitalisierung". Damit deckt das Trio genau die Themen ab, bei denen sie auch im eigenen Unternehmen Schwerpunkte setzen. "Ich finde es spannend, mit den anderen Mitgliedern in den Austausch zu gehen, neue Herangehensweisen und Perspektiven kennenzulernen und für die Branche wichtige Themen mitgestalten zu können", erklärt Luca Mundorf, dem die anderen beiden zustimmen. Die besten Voraussetzungen also, um als Unternehmen - und als Branche – weiterhin mit der Zeit zu gehen.

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