Dekra geht gestärkt ins Jubiläumsjahr 2025: Das Prüfunternehmen, das 2023 erstmals in seiner Geschichte die Marke von vier Milliarden Euro Umsatz überschritten hat, geht auch für das zu Ende gehende Jahr von einem weiteren Wachstum aus. Nach den ersten zehn Monaten 2024 steht ein Erlösplus von rund fünf Prozent in den Büchern, während das Kerngeschäft mit Tests, Inspektionen und Zertifizierungen (TIC) um mehr als sieben Prozent zulegte.
"Wir sind optimistisch, dass wir das Jahr 2024 mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich abschließen können", sagte Vorstandsvorsitzender Stan Zurkiewicz am Dienstag (19.) beim Jahresrückblick des Unternehmens am Stuttgarter Hauptsitz. In Deutschland verzeichne man im Kerngeschäft ein solides Wachstum von etwa sieben Prozent. Dazu würden nicht zuletzt die strategischen Investitionen in Zukunftsthemen wie nachhaltige Mobilität, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz beitragen, mit denen der Konzern seine Position in zukunftsweisenden Märkten weiter stärkt.
Millioneninvestition in Batterietest- und Zertifizierungslabor
Für das kommende Jubiläumsjahr erwartet Dekra einen weiteren Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Bereich. Die Grundlage dafür bildet eine starke Marktposition: Mit mehr als 500.000 Kunden, lokal verwurzelten und global vernetzten Standorten sowie einem breiten Service-Portfolio hat sich das Unternehmen in seinen Kernfeldern etabliert. Gleichzeitig zahlen sich die Investitionen in zukunftsträchtige Geschäftsfelder aus.
Um den Wachstumskurs auch über das Jubiläumsjahr 2025 zu halten, werden die Investitionen weiter erhöht. So soll in Klettwitz (Brandenburg) ein hochmodernes Batterietest- und Zertifizierungslabor entstehen, für das ein zweistelliger Millionenbetrag bereitgestellt wird. Mit der Eröffnung im nächsten Jahr sollen rund 40 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. "In diesem Labor testen wir Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge und Hochvoltspeicher – von der Entwicklungsphase bis zur Zertifizierung", erklärte Zurkiewicz.
Bereits jetzt bietet Dekra einen patentierten Test an, der den Zustand gebrauchter Elektrofahrzeugbatterien binnen weniger Minuten präzise analysiert. Über 130 Elektroautomodelle profitieren von dieser Technologie.
Wachstumspotential sieht das Unternehmen auch beim Thema Wasserstoff. "Unsere Aufgabe ist es, den Hochlauf von Produktion und Anwendung sicher zu gestalten", so Zurkiewicz, der das Vertrauen in Investitionen in diesen Bereich herstellen und zum Hochlauf der Technologie beitragen will. "Dekra ist sehr gut aufgestellt, um für Sicherheit von Wasserstoff über dessen gesamte Prozesskette zu sorgen. Dadurch helfen wir mit, das Vertrauen für Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft zu stärken."
Balance zwischen Innovation und Regulierung
Zuletzt warnte der Dekra-CEO vor den Folgen übermäßiger EU-Regulierungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diese könnten europäische Unternehmen, insbesondere kleinere und mittlere Betriebe, im internationalen Wettbewerb benachteiligen. "Standards müssen sinnvoll sein und Innovation sowie Vertrauen fördern", betonte Zurkiewicz. Dekra fordere Nachbesserungen am deutschen Gesetzesentwurf zur neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), um Prüfungen einfacher und effizienter zu gestalten, ohne an Qualität einzubüßen.