Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) zieht ein positives Fazit für das Jahr 2014. Der Bericht "Markdaten 2014" weißt ein Produktionswachstum im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent aus. Auch der Verbrauch von Bioethanol wuchs um 1,9 Prozent.
Die im Norden und Osten Deutschlands gelegenen Bioethanolwerke produzierten eine Rekordmenge von 726.881 Tonnen Bioethanol. Dabei ging die Produktion aus Industrierüben um 9,1 Prozent zurück, während die Produktion aus Futtergetreide um 17,5 Prozent zulegte.
Die wichtigste Verwendung von Bioethanol in Deutschland ist die Beimischung zu Benzin für die Sorten E5 und E10. Im vergangenen Jahr legte der Verbrauch von E5 um 0,4 und von E10 um 2,0 Prozent zu. Dadurch stieg der Bioethanolanteil am Benzinverbrauch von 6,2 auf 6,3 Prozent.
Auch für das laufende Geschäftsjahr ist der Verband guter Dinge. "Der BDBe geht davon aus, dass sich die seit dem 1. Januar 2015 geltende Pflicht der Mineralölwirtschaft zur Minderung des CO2-Ausstoßes von Kraftstoffen um 3,5 Prozent besonders positiv auf den Absatz von deutschem Bioethanol auswirken wird", schreibt der BDBe in einer Pressemitteilung. Auch die geplanten Anhebungen der Pflicht zur Minderung des CO2-Ausstoßes ab 2017 (auf vier Prozent) und ab 2020 (auf sechs Prozent) stimmen den Verband positiv für die Zukunft.
Dagegen ging der Absatz der Kraftstoffsorte E85 2014 deutlich zurück. Der Verbrauch von E85 war 2013 erstmals rückläufig gewesen und fiel 2014 von 13.588 Tonnen auf 10.243 Tonnen (minus 24,6 Prozent). Der Reinkraftstoff ist an rund 300 freien Tankstellen in Deutschland erhältlich. "Ab 2016 entfällt die steuerliche Vergünstigung für den Anteil Bioethanol in E85 und die Aussichten für den wettbewerbsfähigen Vertrieb dieser Kraftstoffsorte sind daher unsicher", erklärte der BDBe. (ms)
