Das Diskussionspapier „Die Rolle von Mineralöl als Energiespeicher in der Energiewende-Debatte“, des ETR – Economic Trend Research im Auftrag des AFM+E Aussenhandelsverbands für Mineralöl und Energie sowie dessen Dachverband MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland, untersucht die Vorteile flüssiger Kraft- und Brennstoffe.
Die in dem Diskussionspapier dargestellten Lagerbestände an Mineralöl, wie sie von der Mineralölwirtschaft, den Autofahrern und Heizungsbesitzern gehalten werden, weisen einen Energiegehalt von umgerechnet etwa 535 Terawattstunde (TWh) auf. Dabei handelt es sich um eine konservative Berechnung. Die Vorräte garantieren eine hohe Versorgungssicherheit, Flexibilität und Unabhängigkeit, ist der MEW überzeugt. Auf der anderen Seite hänge die Stromwirtschaft zunehmend von nicht kontinuierlich zur Verfügung stehenden Wind- und Solaranlagen ab. Trotz der volatilen Einspeisung der erneuerbaren Energien gebe es derzeit nur minimale Speicherkapazitäten, so dass die Stromnachfrage zu jedem Zeitpunkt genau gedeckt werden müsse. Dies werde immer schwieriger, wenn erneuerbarer Strom zusätzlich auch noch den Energiebedarf für Wärme und Mobilität decken soll. Die Herausforderung bestehe aber nicht nur in der Bereitstellung der Energie, sondern auch darin, eine Infrastruktur zu errichten, die Strom aus Sicht der Wirtschaft und Verbraucher in allen Anwendungsbereichen genauso sicher und an jedem Ort in der jeweils gewünschten Menge bereitstellt, wie es bislang bei den konventionellen Energien der Fall ist.
„Wenn wir im Mobilitäts- und Wärmesektor wunschgemäß vorankommen wollen, kann die Energiewendepolitik nicht auf die enormen Vorteile flüssiger Kraft- und Brennstoffe verzichten“, sagte MEW-Hauptgeschäftsführer Steffen Dagger. „Wir fordern deshalb, die CO2-Reduktion in diesen Sektoren nicht nur über eine weitere Elektrifizierung umzusetzen, sondern zum Beispiel über flüssige Energieträger, die mit Hilfe erneuerbaren Stroms gewonnen werden (E-Fuels).“ (ab)