Im Zuge seines Besuches auf der deutschen Ölbohrinsel Mittelplate bei Cuxhaven betonte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), dass Erdölförderung in Deutschland ein wichtiger Baustein für sichere und bezahlbare Energieversorgung sei. „Hier wird seit 25 Jahren störungsfrei Erdöl gefördert", so Rösler während seines Besuches. „Wir brauchen im Sinne von Versorgungssicherheit solche Öl-Plattformen“.
Zu einer Ausweitung der Bohrungen äußerte sich der Minister zurückhaltend. RWE plant drei weitere Bohrungen im schleswig-holsteinischen Wattenmeer und eine in der niedersächsischen Nordsee. Diese fielen laut Rösler in den Zuständigkeitsbereich der beiden Länder. Womöglich wird noch 2012 über die Anträge eine Vorentscheidung getroffen. Bei einem positiven Votum könnten in Mittelplate weitere 23 Millionen Tonnen Öl aus der Nordseee gefördert werden. „Das ist eine beträchtliche Menge“, so RWE-Chef Peter Terium. Während der Strompreis durch höhere Umlagen im Zuge der Energiewende steige, könne heimisches Öl dazu beitragen, gerade für die chemische Industrie „wettbewerbsfähige Preise zu kreieren“.
Terium lud Rösler zu der Besichtigung der einzigen deutschen Ölförderinsel, die von Umweltschützern teils scharf kritisiert wird. Im Jahr 2009 erklärte die UNESCO das Wattenmeer zum Weltnaturerbe. In Mittelplate förderte RWE seit 1987 durch Bohrungen in bis zu 3.000 Metern Tiefe insgesamt rund 27 Millionen Tonnen Öl. In der gesamten Laufzeit sei nach Angaben der Betreibers RWE Dea und Wintershall kein Öl in das Wattenmeer gelangt. (dpa/anr)