Berlin. Die Ökosteuer auf Treibstoff hat zwar den Anstieg des Verkehrsaufkommens etwas gedämpft und dazu beigetragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Aber die Wirkung ist gering und die Ökosteuer kann auch den Trend zur langfristig steigenden Nutzung von Kraftfahrzeugen nicht umkehren. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie. "Die privaten Haushalte reagieren tatsächlich auf höhere Benzinpreise und fahren weniger Auto", sagte DIW-Experte Viktor Steiner. "Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass eine Erhöhung des Benzinpreises um zehn Prozent die Anzahl der gefahrenen Kilometer um etwa zwei Prozent reduziert." Das entspreche einer Strecke von 200 Kilometern pro Haushalt und Jahr und würde im Falle der Ökosteuer eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 120 Kilogramm pro Haushalt und Jahr bedeuten. Jedoch orientieren sich Privathaushalte beim Fahrverhalten stärker an ihrem Einkommen als am Benzinpreis: Steigt das Einkommen, wird mehr Geld für Benzin ausgegeben. Steiner: "Wenn die Einkommen um zehn Prozent steigen, erhöhen die privaten Haushalte ihre durchschnittliche Fahrleistung gleich um vier Prozent." Und damit fällt die Lenkungswirkung der Ökosteuer geringer aus als die des Einkommens. Der Tanktourismus schränkt die umweltpolitische Wirkung der Ökosteuer weiter ein. (beg)
Studie: Ökosteuer bringt Umwelt wenig

Autofahrer reagieren zwar auf höhere Benzinpreise, dieser Effekt geht aber durch Einkommenserhöhungen verloren