Das Statistische Bundesamt hat Mitte Januar die Absatzzahlen für Tabakwaren nach Steuerzeichenbezug für das Jahr 2018 veröffentlicht. Der Zigarettenabsatz betrug demnach 74,4 Milliarden Stück. Der Zigarettenmarkt ist im Vergleich zum Jahr 2017 leicht rückläufig. Insgesamt wurden 1,9 Prozent weniger versteuerte Zigaretten als 2017 konsumiert. 2017 betrug die Absatzmenge für Zigaretten noch 75,8 Milliarden Stück.
Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV), sieht darin jedoch „keinen dramatischen Rückgang“. Vielmehr liege diese Entwicklung „im Trend des Rückgangs, den wir bei der jährlichen Konsumschätzung erwartet haben“, sagte der Verbandschef weiter. Nach wie vor sei die klassische Tabakzigarette das bevorzugte Tabakgenussmittel, auch wenn neuartige Tabakerzeugnisse für Erweiterung und Vielfalt am Tabakmarkt sorgen. Das Jahr 2018 sei ruhig verlaufen, nachdem im Mai 2016 Schockbilder im Rahmen der Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie eingeführt wurden und dies Vorproduktionsmengen wegen des vorgeschriebenen Umstellungszeitpunktes bewirkt hatte. Die erwachsenen Raucher zeigen sich jedoch laut Mücke von regulatorischen Maßnahmen wie den Schockbildern auf Zigarettenpackungen weitgehend unbeeindruckt.
Außerdem ist laut DZV kein mögliches Ausweichen der Konsumenten auf nicht in Deutschland versteuerte Zigaretten festzustellen. Für Januar bis November 2018 lag der Anteil der aus dem Ausland stammenden Zigaretten bei 17,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr betrug der Anteil 17,9 Prozent. Diese Daten werden – beauftragt von der Zigarettenindustrie – in einer Langzeitstudie, der sogenannten Entsorgungsstudie, durch das Marktforschungsunternehmen Ipsos erhoben.
Weiterhin ist der Absatz von Feinschnittprodukten (Tabak zum Selbstdrehen) konstant geblieben. Insgesamt wurden 2018 für Feinschnitt Steuerbanderolen für 24.298 Tonnen bezogen. 2017 betrug die versteuerte Menge an Feinschnitt 24.258 Tonnen. Das sind 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Umsatzwerte für Tabakwaren, die sogenannten Kleinverkaufswerte, haben sich mit 26,4 Milliarden Euro positiv entwickelt und lagen bei einem Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Kleinverkaufswerten ist allerdings die Tabaksteuer enthalten, deshalb kann sich auch der Bund freuen: Die Tabaksteuereinnahmen liegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei insgesamt 14,3 Milliarden Euro, das ist ein leichtes Minus von 0,3 Prozent zum Jahr 2017. (ab)