Angesichts der kriselnden Autobranche fordert der Branchenverband VDA spürbare Entlastungen für E-Auto-Besitzer. "Elektromobilität muss in der Gesamtbilanz einen klaren Kostenvorteil bieten", heißt es in einem Positionspapier des Verbands der Automobilindustrie (VDA), das der Deutsche Presse-Agentur vorlag. Von zentraler Bedeutung sei unter anderem ein geringerer Preis für das Aufladen der E-Autos – etwa durch mehr Wettbewerb oder weniger Steuern und Abgaben. Auch für andere erneuerbare Kraftstoffe müsse der Preis gedrückt werden.
Hürden: Schwache Nachfrage und Ladeinfrastruktur
Für Montag hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu einem Autogipfel geladen, um über die schwierige Lage der Branche zu beraten. Autobauer und Zulieferer kranken an einer schwachen Nachfrage vor allem nach E-Autos. Zudem macht ihnen ein schwächeres Geschäft auf dem wichtigen chinesischen Markt zu schaffen.
Nach Ansicht des VDA ist für den Hochlauf der E-Mobilität ein besseres Netz zum Laden und zum Tanken von Wasserstoff erforderlich. Zudem müssten die CO2-Flottengrenzwerte der EU früher als geplant auf den Prüfstand und gegebenenfalls angepasst werden. Mit diesen Grenzwerten ist geregelt, wie viel klimaschädliches CO2 die Fahrzeuge künftig ausstoßen dürfen. In dem Papier heißt es, aktuell sei die Regulierung "nicht mit hinreichenden politischen Maßnahmen unterlegt und so nicht zu erfüllen". Eine schnelle Verbesserung der Rahmenbedingungen sei zentral, um Verbraucherinnen und Verbraucher vom E-Auto zu überzeugen.
ZDK: "Maximale Anstrengungen nötig"
Ähnlich äußerte sich das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) vor dem Krisengipfel. "Angesichts des dramatischen Absatzeinbruchs von Elektrofahrzeugen in Deutschland bedarf es maximaler Anstrengungen, um die Elektromobilität zum Erfolg zu führen", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. Hier müssten Politik und Wirtschaft gemeinsam Maßnahmen ergreifen. "Gerade der Autohandel und die Kfz-Werkstätten haben das Ohr am Kunden und sind wichtige Multiplikatoren für attraktive Angebote, die gemeinsam zu erarbeiten sind."
Zum Forderungskatalog des Kfz-Gewerbes gehören der Ausbau der Ladeinfrastruktur, günstiger Ladestrom, kostenloses Parken für E-Fahrzeuge in Städten und Kommunen, die Fortführung der Spreizung der Dienstwagensteuer nach Antriebsarten sowie verschiedene Förderpakete für E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Joswig betonte: "Die Verbraucherinnen und Verbraucher können von der Elektromobilität begeistert werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Das wissen wir Autohändler aus Erfahrung. Der Automobilhandel tut seinen Teil. Jetzt geht es darum, die Rahmenbedingungen richtig zu setzen."