Eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts You Gov im Auftrag des Ladespezialisten CTEK unter 2.150 Befragten zeigt nun, dass einer der Hauptanreize für den Kauf eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs Subventionen sind. 27 Prozent der Befragten geben an, dass für sie nach wie vor Kaufprämien oder andere staatliche Fördergelder ausschlaggebend für eine Anschaffung sind. Für 49 Prozent aller Befragten seien diese sogar essenziell. Die politische Situation sei gegenläufig: Die aktuell hohe Kaufprämie für Stromer wird bis zum Ende des Jahres gesenkt und für Plug-in-Hybride komplett gestrichen. Durch die derzeit langen Lieferzeiten haben Menschen schon jetzt keine Möglichkeit mehr, diese Prämien zu nutzen, heißt es in der Studie. Die Chance zu sparen, treibt die Befragten in vielerlei Hinsicht um, so sind neben den staatlichen Förderungen für 32 Prozent in Zeiten von steigenden Spritpreisen auch die niedrigen laufenden Kosten Anreiz; für nur 19 Prozent sind es die Umweltfaktoren. Eine bessere Ladeinfrastruktur bleibt für 29 Prozent der Befragten der Hauptanreiz.
Deutschlands uneinheitliche und unzureichende Ladeinfrastruktur
38 Prozent der Besitzer eines Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Autos klagen über Schwierigkeiten rund um die Lademodalitäten wie komplexe Bezahlsysteme, über die mangelnde Verfügbarkeit von Ladestationen in der Nähe oder deren Funktionalität im Allgemeinen. Das unterstreichen auch die Ergebnisse zu den bevorzugten Lademöglichkeiten: 44 Prozent geben an, dass sie lieber zuhause laden, nur sieben Prozent würden die Tankstelle wählen. Mit etwa 15 Prozent war das Laden am Arbeitsplatz für die Befragten ebenfalls attraktiv.
Dass die Zahl der Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum weiterhin unzureichend ist, zeigt dieser Abschnitt der Umfrage: 59 Prozent der Befragten, ob Besitzer eines Stromers oder nicht, empfinden Reichweiten-Ängste rund um die deutsche Ladeinfrastruktur. 61 Prozent sorgen sich, ob die Ladesäule am Zielort funktioniert oder sind unsicher, wie die Zahlungsmöglichkeiten sind.
Das bestätigt auch das Ergebnis aller Befragten: 63 Prozent sind der Meinung, dass die Ladeinfrastruktur nicht flächendeckend genug sei, um der steigenden Nachfrage nach Stromern gerecht zu werden. Vom Masterplan der Bundesregierung – den Ausbau der Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht und nutzerfreundlich zu gestalten – scheint bei den Befragten wenig anzukommen. "Mit dem überarbeiteten Masterplan hat die Regierung die bestehenden Herausforderungen erkannt und will diese mit neuen Maßnahmen angehen“, so Cecilia Routledge, Global Head of E-Mobility bei CTEK.
Um der steigenden Nachfrage nach Elektroautos nachzukommen und bis 2030 15 Millionen Stromer auf Deutschlands Straßen zu bringen, seien etwa 340.000 Ladesäulen nötig. Derzeit gibt es in Deutschland rund 28.900 davon. Hier setzt der Masterplan an: "Gerade mal 34 Prozent der Befragten glauben an das Elektroauto als Transportmittel der Zukunft, in Schweden sind es etwa 45 Prozent. Hier besteht Handlungs- und Aufklärungsbedarf. Für uns ist das Ergebnis ein Grund mehr, dass wir mit unserem langjährigen Know-how und unseren Technologien den Ausbau in Deutschland unterstützen. Neben dem wichtigen Stromnetzausbau müssen auch Themen wie Roaming, Load Balancing und bidirektionales Laden angegangen werden. Die Agenda ist umfangreich, aber nur so können wir Elektromobilität für die Bevölkerung attraktiver machen“, so Routledge.
- Elektromobilitätsstudie (241.6 KB, PDF)