Deutschlands Straßen sind elektrisiert – mehr und mehr E-Autos werden zugelassen. Die Zahl der Ladestationen wächst dagegen deutlich langsamer. Mit verschiedenen Maßnahmen soll der Ausbau der Ladeinfrastruktur verbessert werden. Einzelhändler etwa sind künftig gehalten, Lademöglichkeiten für E-Autos anzubieten. Für Tankstellenbetreiber entstehen dadurch neue Herausforderungen. Die Verantwortlichen stehen etwa vor der Entscheidung, ob sie aktuell ebenfalls in die Einrichtung von Ladesäulen investieren sollten oder die weiteren Entwicklungen abwarten – und dann möglicherweise den Trend verpassen und Kunden verlieren.
Vor diesem Hintergrund stellen sich einige grundlegende Fragen. Eine erste wichtige Frage bezieht sich darauf, inwieweit ein Bedarf nach Ladestationen an Tankstellen besteht. Derzeit finden die meisten Ladevorgänge zu Hause statt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich dies ändern wird, etwa wenn mehr Schnellladesäulen an Tankstellen installiert werden. Besonders in Großstädten und Ballungsgebieten ist zudem nicht unbedingt eine Ladesäule am Wohnhaus verfügbar. Hier kann mit öffentlichen Ladepunkten wie etwa an Tankstellen eine Lücke in der Ladeinfrastruktur geschlossen werden.
Weiterhin wird der Bedarf des Ladens auf Reisen weiter steigen. Hier spielen Tankstellen eine tragende Rolle, da sie bereits heute entlang wichtiger Verkehrswege mit ihrer Infrastruktur präsent sind.
Eine weitere für Tankstellenbetreiber grundlegende Frage lautet, wie sich mit dem Angebot von Ladesäulen Geld verdienen lässt. Diese Thematik ist besonders vor dem Hintergrund relevant, dass beispielsweise Kunden im Einzelhandel ihr Auto häufig kostenfrei aufladen können – auch wenn viele Einzelhändler die Abkehr von kostenlosen Lademöglichkeiten bereits angekündigt oder umgesetzt haben. Gründe sind etwa hohe Strompreise oder dass viele Kunden das Ladeangebot in Anspruch nehmen, ohne einen Einkauf zu tätigen.
Wie Einkünfte generiert werden können
Betreiber von Tankstellen können mit Ladesäulen zunächst über den Ladevorgang an sich Einkünfte generieren, also mit dem Verkauf von Strom. Vorteil hierbei ist, dass das Laden nicht an Öffnungszeiten von Tankstellen gebunden und damit rund um die Uhr möglich ist.
Einkünfte lassen sich weiterhin durch die Kombination des Ladevorgangs mit anderen Services erzielen. Hierzu müssen Tankstellenbetreiber ihre Konzepte anpassen und neue Customer Journeys entwickeln. Es gilt, das Aufladen auf smarte Art mit einem Einkauf zu verbinden. Ein Ladevorgang an einem Hyper-Charger dauert beispielsweise 15 Minuten. Damit dies keine "verlorene" Zeit ist, müssen weitere Angebote und Anreize geschaffen werden, sodass der Fahrer die Zeit des Ladens bestmöglich überbrücken kann und der Tankstellenbetreiber dabei Umsätze generiert. Solche Angebote können ein Kaffee, ein Snack oder der Einkauf im Shop sein.
Weitere Optionen sind die Abholung eines Pakets im integrierten Paketshop oder dass in Form von "Order and Pickup" Besorgungen des täglichen Bedarfs erledigt werden. Auch die Kombination von Einkauf und Aufladen – etwa, dass bei Einkäufen oder Bestellungen ab einem Wert von 50 Euro fünf Minuten Aufladen gratis sind – schafft Anreize. Besonders bei innerstädtisch gelegenen Tankstellen ist hierfür Kreativität gefragt. Nicht zuletzt bietet sich durch die Installation einer Ladestation auch noch die Möglichkeit, Einkünfte mit dem Handel von CO2-Zertifikaten zu generieren.
Eine dritte wichtige Frage lautet, wie durch die Installation einer Ladesäule ein Wettbewerbsvorteil geschaffen werden kann. Hierfür spielen neben den bereits erwähnten Zusatzservices vor Ort auch Faktoren wie angebotene Ladeleistung oder sichere nutzerfreundliche Zahlungsvorgänge eine Rolle. Von grundlegender Bedeutung ist vor allem, dass die Ladestation eine hohe Verfügbarkeit aufweist. Im Falle von Störungen müssen diese schnell behoben werden. Bei Einsatz intelligenter Service- und Wartungslösungen wie Predictive Maintenance oder Remote-Zugriffen sind Verfügbarkeitsraten von 99 Prozent möglich – eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Kundenzufriedenheit und den Gewinn neuer Kunden. Zudem werden für den Betreiber Umsatzeinbußen aufgrund von Ausfällen reduziert. Nicht zuletzt entscheiden auch Look and feel der Ladestation sowie ein sauberer, ansprechender
Standort darüber, ob Kunden eine Ladestation annehmen und gegenüber dem Wettbewerb bevorzugen.
Tankstellenbetreiber können wesentlichen Einfluss darauf nehmen, ob sie mit Ladesäulen Umsätze generieren und neue Kunden gewinnen. Wichtige Unterstützung dafür bieten Gesamtlösungsanbieter wie Diebold Nixdorf. Die Spezialisten beraten bereits ab der Planungsphase. Mit ihren Netzwerken qualifizierter Servicefachleute sowie einer Logistik-Organisation können sie zudem sämtliche Serviceleistungen rund um Ladestationen aus einer Hand liefern. Dies umfasst auch State-of-the-Art-Lösungen etwa für Predictive-Maintenance-Maßnahmen; zudem können die Servicetechniker eigenen Angaben zufolge mit jedem Hardwaretyp arbeiten, unabhängig vom Hersteller.
Für den Tankstellenbetreiber bieten solche Partnerschaften Vorteile. So können Planung, Betrieb und Service der Ladestation ausgelagert werden. Das schont zeitliche Ressourcen und der Tankstellenbetreiber kann sich auf andere Aufgaben konzentrieren. Diebold Nixdorf will sicherstellen, dass eine Lösung bestmöglich zur jeweiligen Tankstelle passt, Prozesse effizient ablaufen und die Ladesäule zuverlässig und sicher betrieben wird. Zudem werden die Gesamtbetriebskosten gesenkt. Hat dann auch der Kunde positive Erfahrungen mit der Ladestation gemacht, steuert er diese mit hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig an. Ladesäulen an Tankstellen sind vielversprechend: Der Bedarf ist gegeben, ebenso die Möglichkeit für Mehrumsätze und einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern aus sämtlichen Banchen. Wenn Tankstellen – besonders in innerstädtischen Lagen – weiter bestehen wollen, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um das Vorhaben "Ladesäule" anzugehen.