Grüner Wasserstoff bleibt weltweit mindestens bis zum Jahr 2035 ein knappes Gut, so das Ergebnis einer Studie von Gunnar Luderer und weiteren Forschern vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Selbst wenn die Elektrolysekapazitäten in Zukunft rasant wachsen würden, gibt es laut der Studie deutliche Hinweise, dass grüner Wasserstoff auf kurze Sicht nur in kleinen Mengen verfügbar ist und auf lange Sicht ein unsicheres Investment ist.
Um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen, müsste die Elektrolysekapazität bis zum Jahr 2050 um das 6000- bis 8000-fache ansteigen. Auch die Kapazitäten zur Öko-Stromerzeugung müsste sich verzehnfachen. Mit den derzeitigen Plänen der EU würde bis 2030 höchstens ein Prozent des Gesamtenergiebedarfs mit grünem Wasserstoff gedecket werden können. Ab 2040 kann der Studie zufolge ein Anteil von 3,2 bis 11,2 Prozent in der EU und 0,7 bis 3,3 Prozent weltweit erreicht werden.
Politische Maßnahmen
Die Forscher der Studie sehen daher die Politk in der Verantwortung wirksamere Rahmenbedingungen für einen schnelleren Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu setzen. "Historische Analogien deuten darauf hin, dass notfallähnliche politische Maßnahmen zu wesentlich höheren Wachstumsraten führen könnten, was den Durchbruch beschleunigen und die Wahrscheinlichkeit der zukünftigen Verfügbarkeit von Wasserstoff erhöhen würde“, sagt Falko Ueckerdt, der an der Studie beteiligt war. Nach Ansicht der Forscher sollte die Politik technologieoffen sein und sämtliche Möglichkeiten zur Reduzierung von Treibhausgasen und Begrenzung der Klimaschäden einsetzen.