Fahrerfahrung und Alter bestimmen die Einstellung zur Elektromobilität im Flottenbereich. Das ist ein Kernergebnis der von Aral Fleet Solutions vorgelegten Befragung von rund 370 Dienstwagenfahrern und 160 Fuhrparkverantwortlichen zu den Trends in gewerblich genutzten Pkw- und Transporter-Flotten.
Die Aussicht auf eine zunehmende Elektrifizierung des Fuhrparks ruft unter den Befragten ganz unterschiedliche Meinungen hervor: Dienstwagenfahrer verbinden die Umstellung fast in gleichem Maße mit positiven wie negativen Assoziationen, während die Flottenmanager weitaus positiver eingestellt sind. Sie fühlen sich für die Transformation vor allem "verantwortlich".
Wie die E-Mobilität bewertet wird, hängt der Studie im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Vom Alter der Befragten und von deren persönlicher Fahrerfahrung. 57 Prozent der Dienstwagenfahrer haben bereits selbst ein E-Fahrzeug gesteuert, unter den Flottenmanagern sind es sogar 71 Prozent.
Bei den unter 30-jährigen Dienstwagenberechtigten dominieren Gefühle wie Begeisterung und Stolz mit knapp 40 Prozent, gefolgt von Vorfreude und Verantwortung. Bei den Fuhrparkbetreibern herrscht das Gefühl der Verantwortung für eine erfolgreiche Umstellung ihrer Flotte auf E-Mobilität mit knapp 40 Prozent vor. Je ein Viertel zeigt sich begeistert, aber auch beunruhigt.
In der Befragung hat Aral Fleet Solutions außerdem erhoben, wie persönliche Fahreindrücke mit E-Modellen bewertet werden. Hier herrscht Einigkeit zwischen beiden Gruppen: Jeweils rund zwei Drittel beschreiben ihre E-Fahreindrücke als "sehr gut" oder "gut". Jeweils deutlich weniger als jedem Zehnten haben die gesammelten Fahrerlebnisse "überhaupt nicht gefallen".
Diesel und Hybride sind die Favoriten
Sofern die Dienstwagenfahrer selbst die Antriebsart des nächsten Fahrzeugs bestimmen könnten, ergibt sich ein geteiltes Bild: Jeweils rund die Hälfte tendiert zu einem (teil-)elektrifizierten Fahrzeug, die andere Hälfte würde auf einen Verbrenner setzen. Bei den klassischen Antrieben liegt der Diesel mit 27 Prozent vor dem Benziner (18 Prozent). Unter den elektrifizierten Alternativen findet der Hybridantrieb mit 27 Prozent mehr Zuspruch als das rein elektrische Fahrzeug (22 Prozent).
Wie sehen professionell gemanagte Pkw- und Transporter-Flotten in Zukunft aus? Laut Studie könnten alternative Antriebe innerhalb der nächsten fünf Jahre bei Anschaffungen mit einem Anteil von 57 Prozent ganz vorne liegen – davon zeigen sich die teilnehmenden Flottenprofis überzeugt. Vier Prozent geben an, dass sie heute schon die gesamte Flotte auf Elektroantrieb umgestellt haben. Die anderen Flottenmanage gehen davon aus, dass mittelfristig fast jedes zweite Flottenfahrzeug ein E-Auto oder Hybrid-Fahrzeug sein wird. Tritt dieses Szenario ein, würde sich der Anteil der vollelektrischen und Hybrid-Fahrzeuge im Vergleich zu 2023 verdoppeln. Damit könnten klassische Motoren erstmals in weniger als der Hälfte aller gewerblich genutzten Flotten vertreten sein, ihr Anteil sinkt nach Einschätzung der Flottenmanager von heute 71 Prozent auf 43 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Wasserstoff fristet im Antriebs-Mix dagegen unverändert ein Nischen-Dasein.
Moderne Flotte soll auch junge Fachkräfte anlocken
Die Reduzierung der CO2-Emissionen, daraus resultierend ein besseres Unternehmensimage und Wettbewerbsvorteile sowie eine größere Anziehungskraft für jüngere Fachkräfte: Das sind die wichtigsten Ziele, die Flottenmanager mit den Überlegungen rund um alternative Energieformen verbinden. Weniger Bedeutung messen sie beispielsweise geringeren Wartungskosten oder einem möglicherweise höherem Wiederverkaufswert der Fahrzeuge bei. Auch Vorgaben von Zulieferern oder Geschäftspartner sind weniger wichtig.
Alle Ergebnisse gibt es unter www.aral.de/fleet/e-Pkw-Studie-2023 zum Download.