Dass die Bundesregierung am Mittwoch die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie angenommen hat, ist aus der Sicht des Bundesverbandes der Mittelständischen Mineralölunternehmen (Uniti) ein gutes Zeichen. Jedoch zeigt das Papier, dass die Regierung die Rolle grüner Moleküle für einen CO2-neutralen Straßenverkehr weiterhin unterschätzt, kritisiert Uniti.
Der direkten Nutzung von Strom werde weiterhin Priorität eingeräumt. Dagegen sollen Wasserstoff und seine Derivate nur zur Speicherung und zum Transport zum Einsatz kommen. Durch diese von Wasserstoff und seinen Derivaten im Straßenverkehr auf schwere Nutzfahrzeuge bleiben E-Fuels als Alternative zur Direktstromverwendung weiterhin politische Fesseln angelegt, moniert Uniti.
"Gemäß der Nationalen Wasserstoffstrategie wird die Nutzung von Wasserstoffderivaten wie E-Fuels im Verkehr politisch nur in einem engen Einsatzfeld angestrebt. Leider setzt die Bundesregierung im Straßenverkehr damit einseitig vor allem auf die Direktstromnutzung, statt technologieoffen und ideologiefrei auch andere notwendige Lösungen gleichberechtigt voranzubringen“, sagte Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. CO2-neutrale Kraftstoffe würden gebraucht, um künftige Neufahrzeuge und die vielen Millionen Kraftfahrzeuge im Bestand, die über einen Verbrennungsmotor verfügen, in die Klimaschutzbemühungen einzubeziehen.
Kühn weiter: "Die Bundesregierung bleibt mit der Nationalen Wasserstoffstrategie weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Sie schreckt so Investoren in den Produktionshochlauf von E-Fuels sowie potenzielle Nutzer ab." Aus Sicht von Uniti bedürfe es nun klarer Signale in der noch ausstehenden Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung, dass E-Fuels als notwendige Energieimporte einer breiten Anwendung zugeführt werden können.