bft Willer: Das Konzept "Schlautankstelle"

Die Tankstelle von Betreiber Markus Dierk ist eine sogenannte "Schlautankstelle", denn hier laufen seit rund einem Jahr die Konzepte "Schlaukaufen" und "Schlauwaschen". Die Umsätze sind enorm gestiegen – und das in allen drei Geschäftsbereichen der Station (Kraftstoffe, Shop und Fahrzeugwäsche). Das Gesamtkonzept wurde unter der Federführung von Geschäftsführer Axel Niesing entwickelt und in die Praxis umgesetzt.

1.500 Prozent mehr Umsatz

Im Mittelpunkt stehen das Shop-Konzept "Tanke Emma" und die umweltfreundliche wie nachhaltige Fahrzeugwäsche. Diese wird ausgeführt von Washtecs Softcare, die mit lackschonendem Softecs-Material Fahrzeuge mit Wasch- und Pflegeprodukten der Green Car Care von Washtec-Tochter AUWA reinigt und pflegt. „Unser Umsatz im Waschgeschäft stieg aufgrund der tollen neuen Portalanlage von Washtec und dem neuen Konzept 'Schlauwaschen‘ um 70 bis 80 Prozent, im Lebensmittelbereich um zuvor unvorstellbare 1.500 Prozent! Im Zuge dessen gab es darüber hinaus sehr erfreuliche Umsatzsprünge im Bistro und auf dem Tankfeld", zeigt sich Pächter Dierk sichtlich stolz. 

"Tanke Emma" und "Tanke Emma lütt"

Axel Niesing erläutert: "Wir führten ja gleichzeitig zwei Konzepte ein. Einmal das 'Tanke Emma'-Konzept, welches wir hier an unserer bft Station Willer an der Kieler Straße 114 neu entwickelten und das es inzwischen an zwei weiteren Stationen, jedoch in abgespeckter Version, gibt." Niesing nennt diese abgespeckte Version "Tanke Emma lütt". Die Sortimente im Shop wurden jeweils erweitert um nicht-tankstellentypische Artikel des täglichen Bedarfs. 

Die Preise liegen auf Supermarkt-Niveau, teilweise sogar darunter. "Wir entschieden uns für ein Konzept, das tatsächlich Einzelhandelspreise eins zu eins aus dem Supermarkt übernimmt", sagt Pächter Dierk. Hintergrund ist die Tatsache, dass es in nächster Nähe keinen Supermarkt gibt. "Viele unserer Kunden im Tankstellenshop können altersbedingt kein Auto mehr fahren. In unserem Shop bekommen sie nun Lebensmittel, Hygieneartikel und Dinge des persönlichen Bedarfs, die nicht mehr als im Einzelhandel kosten." 

"Schlauwaschen"

Das andere neue Konzept nennt sich "Schlauwaschen". Es verfolgt das Ziel der Differenzierung und rückt dafür eine umweltfreundliche Reinigung in den Fokus. Die Autowäsche sei "ein wenig grüner und bietet zudem einen nachhaltigen Mehrwert zum fairen Preis“, so Niesing. Die "Schlauwäsche" bieten inzwischen 18 bft Willer Stationen an. Um die Waschzahlen nach oben zu bringen, hat Betreiber Dierk einen "Badetag" eingeführt: Immer montags ist die Autowäsche um zwei Euro reduziert.

"Schlautanken"

Das Konzept "Schlautanken" sieht vor, dass Willer pro getanktem Liter Kraftstoff zehn Quadratzentimeter neuen Wald in Schleswig-Holstein pflanzt (wir berichteten). "Dieses Konzept läuft mittlerweile seit bald drei Jahren", erklärt Niesing. "In dieser Zeit schufen wir bisher rund 220.000 Quadratmeter neuen Wald auf von uns erworbenen Flächen, die vorher landwirtschaftlich genutzt wurden. Damit tankt man bei uns zwar nicht klimaneutral, aber ein bisschen umweltfreundlicher als anderswo. Und das auch noch günstiger als bei den großen Markenstationen." 

Moderne und traditionelle Werbung

Der Mittelständler Willer nutzt zielgruppenorientiertes Marketing sowohl in allen einschlägigen Social-Media-Kanälen als auch in gedruckter Form, um Kunden zuerst aufmerksamkeitsstark anzulocken und dann im besten Fall als Stammkunde immer wieder begrüßen zu dürfen. Der "Einkaufszettel" etwa ist ein Mehrseitenprospekt im DIN A4 Format, der beispielsweise immer frisch präsentierte Vitaminprodukte, frische gekühlte Genussprodukte, Bio-Qualitätsartikel oder Herzhaftes und Süßes in der "Schlemmertheke" zeigt. 

Bereits an der Außenwand der Tankstelle sehen Kunden auf einer dreiphasigen Ampel und über dem Kassenbereich im Shop ein Display im TV-Format. Waschkunden können darauf gut erkennen, wie stark die Wäsche gerade frequentiert ist. Steht die Ampel auf "grün", weiß der Kunde, dass er sofort an der Reihe ist und nicht erst noch warten muss. So ist das ganze Konzept vom Waschen bis zum Warten komplett durchdacht.