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Statistiker: Junge Menschen ohne Berufsabschluss auf Rekordhoch

08.04.2024 07:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Kfz-Mechatronikerin sitzt im Auto und überprüft die Funktionalität der Sitzeinstellung
Eine junge Kfz-Mechatronikerin.
© Foto: ProMotor/T.Volz

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war 2022 fast ein Fünftel der 20- bis 34-Jährigen in Deutschland ohne eine formale Qualifikation.

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Die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsabschluss erreicht in Deutschland einen alarmierenden Höchststand. Das geht aus den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach waren im Jahr 2022 insgesamt 2,86 Millionen 20- bis 34-Jährige ohne eine formale Qualifikation. Das entspricht 19,1 Prozent dieser Altersgruppe. Im Vergleich zum Vorjahr stieg diese Zahl von 2,64 Millionen oder 17,8 Prozent weiter an. Die entsprechenden Zahlen für 2023 stehen noch aus.

Diese Fakten wurden erstmals vom "Handelsblatt" veröffentlicht und liegen auch der dpa vor. Der neue Berufsbildungsbericht für 2024, aus dem diese Daten stammen, wird in den kommenden Wochen vom Bundeskabinett vorgestellt.

Kontinuierlicher Anstieg

Der Entwurf des Berichts zeigt weiterhin, dass die Zahl der Erwachsenen zwischen 20 und 34 Jahren ohne formale Berufsausbildung seit 2015 kontinuierlich steigt. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund steigender Fachkräfteengpässe und der demographischen Entwicklung äußerst besorgniserregend, heißt es in dem Bericht weiter. Es handelt sich hauptsächlich um gering qualifizierte Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, langzeitarbeitslos zu werden.

Ein weiterer alarmierender Trend ist die Quote aufgelöster Ausbildungsverträge, die 2022 mit 29,5 Prozent über den Werten der Vorjahre lag. Im Jahr zuvor wurden 26,7 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig beendet. Dieser Anstieg liegt deutlich über dem üblichen Schwankungsbereich von 20 bis 25 Prozent und ist im Jahr 2022 besonders stark ausgeprägt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder aufgelöste Vertrag bedeutet, dass die Ausbildung abgebrochen wurde. Ein Grund könnte beispielsweise auch ein Wechsel des Ausbildungsbetriebs sein.

Vor allem Kleinstbetriebe bilden weniger aus

Im Jahr 2022 boten nur noch 18,9 Prozent der Betriebe überhaupt Ausbildungsplätze an – ebenfalls ein Negativrekord. Insbesondere Kleinstbetriebe haben sich laut den Angaben aus der Ausbildungspraxis zurückgezogen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund äußerte sich besorgt über diese Daten. Die stellvertretende Vorsitzende des DGB, Elke Hannack, erklärte: "Die Zahl junger Menschen ohne Berufsabschluss steigt offenbar ungebremst weiter. Trotz vieler unbesetzter Ausbildungsplätze gelingt es seit Jahren nicht, allen jungen Menschen eine Chance auf Ausbildung zu geben. Vor diesem Hintergrund klingt die Debatte über den zunehmenden Fachkräftemangel in den Ohren vieler junger Menschen sicherlich wie blanker Hohn."

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