Online bestellen konnte man die Non-Food-Artikel bei Tollkühn aus Stuhr bei Bremen schon immer. Nun hat der Shoplieferant seinem Webshop allerdings ein weiteres Update verpasst, das Tankstellen als umfangreiches "Selfservice-Portal" noch mehr Funktionalitäten und Service bieten soll.
Die Online-Welt ist schnelllebig. Erst vor rund fünf Jahren hatte das Unternehmen einen neuen Webshop eingeführt – damals auf Basis von Jobware 5 und in erster Linie, um kundengebrandete Shops aufzusetzen, in denen gesellschaftsspezifische Sortimente abgebildet werden konnten: JET Tankstellen hatten damit Zugriff auf die für sie vorgesehene Artikelauswahl, team energie auf die ihrige et cetera. Insgesamt gibt es seither 14 gebrandete Shops.
Nun haben Prokurist Nico Eggers als Projektleiter, vier interne IT-Kräfte und drei externe Dienstleister für Webshop, Schnittstelle und Frontend-Entwicklung bereits an der nächsten Generation der Tollkühn-Online-Welt gearbeitet. "Der neue Webshop ist mehr als nur ein Shop", verkündet Eggers. "Vielmehr ist ein echtes ,Selfservice-Portal' entstanden, das technisch deutlich umfangreicher ist und in dem unsere Kunden viel mehr Services und Funktionalitäten finden als bisher."
Das neue Erlebnis beginnt bereits mit einem einfacheren Login-Prozess. Mussten sich Mehrfachbetreiber bisher für jede Tankstelle und damit für jede Kundennummer separat einloggen, geht das nun mit nur einem zentralen Login. Darunter sind dann alle einzelnen Stationen aufgelistet. "Zudem lassen sich bestimmte Rollen vergeben", ergänzt Eggers. "Bei der einen Station darf beispielsweise der Betriebsleiter bestellen, bei der anderen nicht."
Neu ist auch die Rolle für die Verantwortlichen aus der Buchhaltung respektive Steuerberatung der Kunden: Damit lässt sich im Shop zwar nichts bestellen und auch sonst lassen sich keine Daten einsehen, aber ein Zugriff auf die Belege ist möglich. "Wenn beispielsweise mal eine Rechnung fehlen sollte, kann sich die Buchhaltung und Steuerberatung diese einfach direkt herunterladen", so Eggers. Die Kunden selbst können all ihre Unterlagen rund um die Bestellung natürlich ebenfalls jederzeit nach dem Login abrufen, sei es der Lieferschein oder eben die Rechnung.
Eine Besonderheit bei Tollkühn ist der 40 Kollegen starke Außendienst, der die Tankstellen vor Ort betreut und bei dieser Gelegenheit auch direkt Bestellungen aufnehmen kann. Seit der Einführung des neuen Webshops nutzt der Außendienst - genau wie der Vertrieb und der Telefonservice - nun ebenfalls den Webshop, um interne Aufträge zu schreiben. "Damit nutzen dann alle Beteiligten dasselbe System", nennt Eggers den Vorteil. Bislang hatten die Tollkühn-Mitarbeiter in einer separaten IT-Welt gearbeitet.
Als weiteren Pluspunkt bei der Kundenbetreuung schreibt sich Tollkühn auf die Fahnen, dass jeder Kunde von einem persönlichen Ansprechpartner betreut wird – auch wenn er sich jederzeit an andere Teammitglieder wenden kann. "Nun sehen unsere Kunden ihre persönlichen Ansprechpartner im Webshop mit Bild und Telefonnummer", betont Eggers. "Außerdem lassen sich jetzt auch Termine mit dem Außendienst über das Portal buchen."
Für ein komfortableres Tracking der eigenen Sendung hat Tollkühn im neuen Webshop das Verfahren ebenfalls vereinfacht: Musste bisher eine Mailadresse für die Sendungsverfolgung hinterlegt werden, über die dann die Kommunikation erfolgte, ist nun der aktuelle Status der Lieferung direkt im Portal abrufbar. Ebenfalls praktisch: Kunden, die wissen, dass sie regelmäßig bestimmte Mengen eines Artikels benötigen - zum Beispiel jeden Monat eine ganze Palette mit AdBlue-Kanistern -, können in dem neuen Online-Shop jetzt Abonnements abschließen, sodass die gewünschte, regelmäßige Belieferung automatisch erfolgt.
Planogramme für eine gezielte Bestellung
Planogramme, also 3D-Bilder von der Anordnung der Produkte im Verkaufsraum, gab es bisher schon im Webshop von Tollkühn. Das war ein Service, mit dem die Kunden auch hinsichtlich einer optimalen Platzierung der Non-Food-Artikel beraten wurden. "Diesen Bereich haben wir ausgebaut: Dank Jobware 6 ist es jetzt auch möglich, dass Kunden auf die Planogramme klicken und damit Artikel gezielt in den Warenkorb legen", so Eggers.
Generell gibt es laut dem Prokuristen einen großen Bedarf an Beratung für eine optimale, das heißt verkaufsfördernde, Shopgestaltung – zumal Non-Food- im Gegensatz zu Food-Artikeln einen höheren Flächenertrag böten. "Non-Food wird immer noch häufig als vergessene Kategorie unterschätzt, daher fragen hier viele Kunden nach einer passenden Artikelauswahl und auch nach der richtigen Platzierung", sagt Eggers.
Der neue Webshop wurde Anfang des Jahres aufgesetzt, das nötige Plug-in installiert. Im Laufe des ersten Quartals wurde der erste der 14 Webshops umgestellt und er ging live. Nach Tests mit diesem Pilotkunden folgten und folgen dann alle anderen Shops Schritt für Schritt.
"Dadurch, dass der Webshop mehr Möglichkeiten bietet als eine reine Bestellung, erwarten wir, dass Kunden sich mehr mit unseren Angeboten auseinandersetzen werden", fasst Eggers die Zielsetzung zusammen, die Tollkühn mit dem Update verbindet. "Gleichzeitig holen wir damit vielleicht auch Kunden ab, die bislang ausschließlich über den Außendienst und den Telefonservice geordert haben."
Sowohl Außendienst als auch Telefonservice sollen übrigens weiterhin bestehen bleiben. "Künftig wird das aber mehr Hand in Hand laufen - unsere persönliche Beratung und der Webshop für unsere Kunden verschmelzen dann endlich in einem System."