Die realen Kraftstoffverbräuche liegen im Schnitt rund 40 Prozent über der Herstellerangabe. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Leaseplan Deutschland. Die Gesellschaft hat für den deutschen Markt die Abweichungen auf verschiedene Komponenten – Kraftstoff, Hubraum, Motorleistung und Getriebe – hin analysiert.
Insgesamt wertete Leaseplan rund 32.000 Verbrauchsprofile aus: Rund 97 Prozent waren Dieselautos, knapp drei Prozent entfielen auf Benziner. Die Abweichung vom Normverbrauch für die rund 31.200 Dieselfahrzeuge betrug 41 Prozent, bei den rund 800 Ottomotoren lag sie hingegen nur bei 36 Prozent.
"Die Differenz in der Abweichung könnte auch an der relativ kleinen Anzahl an analysierten Benzinern liegen", erläuterte Gunter Glück, Geschäftsleitung Vertrieb und Kundenbetreuung. "Ein anderer entscheidender Faktor, der sich auf den Verbrauch auswirkt, ist die Fahrweise. Wenn die Dieselfahrzeuge vornehmlich von Außendienstlern auf der Autobahn mit einem rasanten Fahrstil gefahren werden, spiegelt sich das natürlich im Ergebnis wider. Untersuchungen zeigen, dass gerade bei Geschwindigkeiten von 130 km/h und mehr die Verbräuche drastisch ansteigen."
Die Hubraumgröße der Dieselmotoren spielt laut Studie keine Rolle. Dies betrifft Fahrzeuge mit einem Hubraum von unter 1.600 ccm (Abweichung 44 Prozent), zwischen 1.600 ccm und 1.999 ccm (40 Prozent), zwischen 2.000 ccm und 2.399 ccm (45 Prozent) sowie zwischen 2.400 und 3.000 ccm (40 Prozent).
Auch zwischen der Motorleistung und der Abweichung vom Normverbrauch wurde kein Zusammenhang festgestellt. Der mit Abstand niedrigste Abweichungswert über die sechs untersuchten kW-Kategorien hinweg lag ausgerechnet in der Mitte. In der kW-Gruppe 101 bis 120 lag die Abweichung vom Normverbrauch bei 37 Prozent. Dieser Gruppe lagen immerhin über 11.100 Fahrzeuge zu Grunde.
Welche Rolle spielt die Getriebeart?
Mit Blick auf die Getriebeart fällt die Abweichung bei Automatikgetrieben in Dieselautos durchschnittlich etwas geringer aus. Sie beträgt knapp 40 Prozent, mit Schaltgetriebe liegt der Wert rund 42 Prozent über der Norm. Glück: "Anhand dieser Ergebnisse lässt sich ableiten, dass Automatikgetriebe cleverer schalten als der Fahrer."
Unternehmern und Fuhrparkleitern empfiehlt er, bei der Kostenplanung ihres Fuhrparks die entsprechenden Aufschläge zu berücksichtigen. "Unseren Kunden raten wir, diese Werte in die Gestaltung der Dienstwagenordnung mit einfließen zu lassen." Leaseplan ist eine Tochter der niederländischen Leaseplan Corporation N. V. und bietet Services für betriebliche Fuhrparks. In Deutschland betreuen 380 Mitarbeiter rund 92.200 Pkw, Transporter und Nutzfahrzeuge. (se)