Das ist das Ergebnis einer online-repräsentativen Umfrage von Infas Quo im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme vom vergangenen Wochenende unter 1.058 Autobesitzern. Immerhin überlegen knapp sechs von zehn Befragten (56 Prozent), sich in Zukunft ein E-Auto anzuschaffen. 79 Prozent dieser zukünftigen E-Mobilisten präferieren dabei zum Bezahlen an der E-Ladesäule ihre gewohnte Girocard oder Kreditkarte – physisch oder digital auf dem Smartphone hinterlegt.
Die Wahlfreiheit beim Bezahlen ist für 78 Prozent der befragten zukünftigen E-Autofahrer wichtig bis sehr wichtig. Sie ermöglicht ein bequemes und sicheres Begleichen der Tankrechnung fürs Elektroauto mit transparenten Preisen – ganz so, wie Autofahrer es bisher von der Tankstelle kennen. Die Öffnung der Bezahlinfrastruktur an der E-Ladesäule für Karten hat die Bundesregierung eigentlich am 12. Mai 2021 mit einer neuen Ladesäulenverordnung beschlossen. Dennoch unterstützen nicht alle Bundesländer die Novelle. Diesen Freitag müssen sich die Länder entscheiden, ob sie das Interesse der Verbraucher an einfachen und gängigen Bezahloptionen berücksichtigen, indem Kartenzahlung mit Debit- und Kreditkarten an den Ladesäulen integriert wird. Oder ob sie den für die E-Mobilfahrer komplizierten Status quo (viele unterschiedliche geschlossene und kundenunfreundliche Spezialsysteme) beibehalten wollen, der oftmals eine gesonderte Registrierung und Hinterlegung sensibelster Kundendaten erfordert und damit gerade spontanes Laden nicht im Sinne des Verbrauchers ermöglicht.
Die Beliebtheit des aktuellen Status quo beim Bezahlen an der Ladesäule fällt gering aus: Nur acht Prozent der zukünftigen E-Autofahrer finden das Begleichen der Rechnung mit der RFID-Karte oder Lade-App mit vorheriger Anmeldung und Abrechnung per Rechnung eines Stromanbieters attraktiv. Dagegen schneidet die herkömmliche Kartenzahlung in der Befragung deutlich besser ab: Mit Abstand an erster Stelle steht die Girocard mit 38 Prozent. Sie ist auch die in Deutschland mit über 100 Millionen ausgegebenen Exemplaren die am weitesten verbreitete Debitkarte. Kreditkarten folgen in der Beliebtheitsskala an zweiter Stelle mit 21 Prozent. Direkt dahinter stehen die digitalen Varianten der Girocard oder der Kreditkarten mit 20 Prozent. (sh)