Durchschnittlich zwölf Sekunden dauert eine kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe und ist damit die schnellste Bezahlmöglichkeit mit der klassischen Karte. Nur mobile payment spart an der Kasse mit elf Sekunden noch mehr Zeit. Das ergab eine Studie von Infas quo im Auftrag der Girocard, bei der im August 2022 bei 1.359 Einkäufen im Discounter die Bezahlgeschwindigkeit gemessen und nach Bezahlart ausgewertet wurde. Die jeweilige Messung der Bezahldauer startete mit der Nennung der Rechnungssumme und endete mit dem Ausdruck des Kassenbons bzw. Schließen des Kassenfachs.
Die aktuelle Studie baut auf einer ersten Messung der GfK im Juni 2017 auf, kurz nach Einführung der Kontaktlos-Funktion im Girocard-System. Sie erfasst nun mehr Transaktionen – und vor allem deutlich mehr kontaktlose Zahlungen.
Früher war kontaktloses Bezahlen noch schneller
Der Vergleich zeigt: Vor fünf Jahren war die kontaktlose Zahlung bereits nach rund elf Sekunden abgeschlossen und damit durchschnittlich etwa eine Sekunde schneller als heute. Was auf den ersten Blick verwundert, zeigt bei näherer Betrachtung jedoch die große Marktdurchdringung des kontaktlosen Zahlens. Denn: "Wo 2017 nur die Early Adopters die Karte vorhielten, ist es heute die breite Masse", sagt Ingo Limburg, Leiter Marketing und PR Girocard bei der EURO Kartensysteme. "Vor fünf Jahren standen die Kontaktlos-Zahler mit gezückter Karte bereit. Heute ist es Normalität, und da wird manchmal erst der Geldbeutel oder die Karte rausgesucht – und das schlägt sich im Gesamtschnitt nieder."
Zeit spart das kontaktlose Bezahlen besonders im Vergleich zum Stecken der Karte und zur Barzahlung (jeweils 19 Sekunden). Was pro Einkauf nur ein kurzer Augenblick ist, macht für den Handel einen gewaltigen Unterschied: Gerade bei hoher Kundenfrequenz verkürzt ein großer Anteil kontaktloser Zahlungen Kassenschlangen und schafft mehr Zeit für andere Aufgaben.
Barzahlung dauert am längsten
Zahlungen mit Stecken der Karte dauerten bis zu 36 Sekunden, Barzahlungen nahmen sogar bis zu 54 Sekunden in Anspruch. "Heute steht Mobile Payment ungefähr dort, wo kontaktloses Bezahlen 2017 stand: Es ist eine Technologie für Enthusiasten – und die stehen vorbereitet an der Kasse", erläutert Limburg. "Ich bin überzeugt, dass auch das Bezahlen mit Smartphone und Smartwatch in der breiten Masse Anklang finden wird und wir das in der nächsten Messung auch sehen werden."