Die vorläufigen Berechnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zeigen, dass der Absatz von Super E10 weiter sinkt. Gegenüber dem Vorjahr ging die Ablieferung für den Biokraftstoff in Deutschland zwischen Januar und November um 6,8 Prozent zurück, während Super E5 um 1,2 Prozent zulegte. Damit hat Super E10 nur noch einen Marktanteil von 12,6 Prozent an den Ottokraftstoffen, Super Plus kommt auf 4,6 Prozent, die übrigen rund 83 Prozent gehen an Super E5.
Das Kraftstoffvergleichsportal clever-tanken.de macht als Problem eine sinkende Verbraucherakzeptanz aus. Als E10 im Jahr 2011 an deutschen Tankstellen eingeführt wurde, herrschte unter Verbrauchern und Tankwarten noch große Unsicherheit, welche Motoren den neuen Kraftstoff vertrugen. Im Jahr der Einführung lag der E10-Anteil am Ottokraftstoffmarkt bei gerade einmal 9,3 Prozent. Bis 2014 vertrauten immer mehr Autofahrer dem Biokraftstoff, wodurch der Marktanteil auf 15,2 Prozent und der Absatz auf 2,8 Millionen Tonnen stiegen. Wohl auch deshalb, weil E10 bis zu fünf Cent günstiger war als das normale Benzin.
Doch mit dem Rückgang der Benzinpreise seit 2015 ging ein Sinken der Preisspanne zwischen E10 und E5 von vier auf zwei Cent einher. Steffen Bock, Geschäftsführer von clever-tanken.de, erklärt das mit der relativen Verteuerung von E10 zu Super E5: "Grund hierfür ist unter anderem, dass die Ethanolpreise weniger stark gefallen sind als der Mineralölpreis."(ms)