Das Bundeskartellamt hat seinen zweiten Jahresbericht zur Tätigkeit der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe veröffentlicht. Die Auswertung ergab abermals starke tageszeitabhängige Schwankungen. "Im Durchschnitt erhöht eine Tankstelle am Abend die Preise einmal und führt dann im Laufe des Folgetages mehrere kleinere Preissenkungen durch", heißt es in der Pressemitteilung. Die Auswertung habe ergeben, dass Fahrer an einem Wochentag 15 bis 20 Cent pro Liter sparen können, wenn sie an der günstigsten Tankstelle in der Stadt zur günstigsten Zeit tanken. An einer x-beliebigen Station seien im Durchschnitt Schwankungen von zehn Cent normal.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, sagte: „Auch in Zeiten niedriger Preise können die Autofahrer Geld sparen, wenn sie Preise vergleichen und gezielt eine günstige Tankstelle anfahren. Es lohnt sich dabei insbesondere, die Uhrzeiten im Blick zu haben, zu denen die Preise regelmäßig runter gehen. Bislang ist das fast immer der späte Nachmittag.“
Die im Schnitt günstigste Zeit zum Tanken sei nach wie vor zwischen 18 und 20 Uhr. Zwar werden die Preise vereinzelt schon in diesem Zeitraum angehoben. Die meisten Preiserhöhungen finden jedoch zwischen 20 Uhr und Mitternacht statt. Seit Anfang des Sommers habe das Bundeskartellamt beobachtet, dass an vielen Tankstellen die Preise nicht mehr sukzessive über den ganzen Tag verteilt fallen. Stattdessen würden die Preise vormittags erst einmal sinken, bis mittags die Preise um im Schnitt drei Cent pro Liter steigen. Danach fallen sie bis zum Abend wieder.
Für den Bericht wurden die deutschlandweiten Kraftstoffpreise für den Zeitraum vom 1. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015 ausgewertet. Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe ist am 1. Dezember 2013 in den Regelbetrieb übergegangen. Sie erfasst die Preisdaten von ca. 14.650 Tankstellen in Deutschland. (ms)