Während der Pandemie kam bei vielen Menschen die Sorge auf, sich über den Kontakt mit Bargeld einem größeren Risiko für eine Erkrankung mit dem Coronavirus auszusetzen. Auch der Handel rief dazu auf, vermehrt bargeldlos zu zahlen. Diese Angst ist unbegründet. Dies ergab eine Untersuchung an verschiedenen Eurocent-Münzen und –Scheinen.
Die EZB untersuchte auch das Zahlungsverhalten im Euroraum. 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie während der Pandemie seltener mit Bargeld bezahlten. Der Grund dafür war für 38 Prozent von ihnen die Sorge vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus. Weitere Gründe für die Nutzung anderer Bezahlarten waren unter anderem die Empfehlungen der Regierungen (35 Prozent) oder des Handels (20 Prozent) auf Bargeld zu verzichten. Dennoch gaben mehr als die Hälfte aller Befragten auch an, dass Bargeld ein sehr wichtiges Zahlungsmittel für sie sei.
In der Studie wurde untersucht, wie lange die Viren auf dem Geld überleben können. Zum Vergleich dazu erfolgten Tests auf Edelstahloberflächen. Diese zeigten, dass das Virus auf Zehn-Euro-Scheinen bis zu 72 Stunden überleben kann, auf einer Ein-Euro-Münze bis zu 24 Stunden, auf einer Zehn-Cent-Münze bis zu sechs Stunden und auf einer Fünf-Cent-Münze gerade einmal bis zu 30 Minuten. Auf dem Edelstahl hingegen waren es bis zu sieben Tage.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch die Nutzung von Bargeld beurteilen zu können, wurden Untersuchungen zur Übertragung auf die menschliche Haut durchgeführt. Es konnte keine Virusmenge festgestellt werden, die zu einer Infektion hätte führen können. Aus diesem Grund kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass „das Übertragungsrisiko über Banknoten und Münzen sehr niedrig und dass Bargeld sicher nutzbar ist.“ (sh)