Laut dem aktuellen DAT-Barometer Mai 2024 stehen potenzielle Autokäufer vor komplexen Entscheidungen: Soll es ein neuer oder gebrauchter Wagen sein? Ein Verbrenner oder ein Elektroauto? Die Situation wird durch das Ende der staatlichen Förderungen für Elektrofahrzeuge sowie durch teilweise hohe Rabatte auf diese Fahrzeuge nicht leichter. Hinzu kommt, dass chinesische Hersteller immer mehr Präsenz zeigen. Obwohl ihre Fahrzeuge noch nicht günstig sind, stellen sie eine ernstzunehmende Option dar.
Steigende Marktzahlen trotz Unsicherheiten
Der Automobilmarkt zeigt eine leichte Erholung: In den ersten vier Monaten des Jahres wurden 2,2 Millionen Besitzumschreibungen registriert, ein Anstieg von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Neuzulassungen stiegen um acht Prozent auf rund 938.000 Einheiten. Gewerbliche Zulassungen dominieren weiterhin den Neuwagenmarkt mit einem Anteil von zwei Dritteln.
Bei der Wahl des Motors zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Neu- und Gebrauchtwagenkäufern. 33 Prozent der Neuwagenkäufer bevorzugen ein Batterie-Elektrofahrzeug (BEV), während 50 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer einen Benziner wählen. BEV spielen für Gebrauchtwagenkäufer mit nur neun Prozent eine untergeordnete Rolle.
Die DAT-Umfrage unter Kaufinteressenten, die in den nächsten sechs bis 24 Monaten ein Fahrzeug erwerben wollen, zeigt, dass 46 Prozent einen Neuwagen und 39 Prozent einen Gebrauchtwagen bevorzugen, die restlichen 15 Prozent sind noch unentschlossen. Über die letzten fünf Jahre hat die Beliebtheit von Gebrauchtwagen immer mehr zugenommen, während die Präferenz für Neuwagen abgenommen hat. Rund 80 Prozent der Befragten planen, das Hauptauto im Haushalt zu ersetzen, während der Rest Zusatzkäufe oder den Ersatz eines weiteren Fahrzeugs im Haushalt plant.
Die Gründe für einen geplanten Autokauf sind vielfältig. Bei Neuwagenkäufern spielen der Wunsch nach alternativen Antriebsarten (27 Prozent) und die Erwartung eines guten Verkaufspreises für das bisherige Fahrzeug (25 Prozent) eine große Rolle. Gebrauchtwagenkäufer werden vor allem durch hohe anstehende Reparaturkosten (39 Prozent) und veränderte berufliche oder familiäre Situationen motiviert.
Herausforderungen und Wahrnehmungen
Autokäufer stehen aktuell vor vielen Herausforderungen: Der Mangel an bezahlbaren kleinen Neuwagen und die Entscheidung für eine Antriebsart sind dabei zentrale Themen. Der Einfluss chinesischer Hersteller wächst, jedoch lehnen immer noch 59 Prozent der Befragten die Fahrzeuge als Option ab. Händler als Informationsquelle werden für 55 Prozent der Käufer wichtiger, da persönliche Beratung weiter stark gefragt ist.
Wertentwicklung von Gebrauchtwagen
Die Werte von dreijährigen Gebrauchtwagen sinken weiter. Erstmals seit Ende 2015 liegen Dieselgebrauchtwagen mit 64,6 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises leicht über den Benzinern (64,5 Prozent). BEV liegen mit 50,7 Prozent deutlich darunter, was auf die hohen Nachlässe bei Neuwagen zurückzuführen ist.