Bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts 2015 am vergangenen Donnerstag, 21. Mai 2015, ist der Drogenbeauftragten der Bundesregierung ein Fehler unterlaufen. Dem Bericht von Marlene Mortler (CSU) zufolge seien die Ausgaben der Tabakindustrie für Werbung im Kino im Jahr 2013 eminent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2012 hätten die Tabakkonzerne 3,95 Millionen Euro für Kinowerbung ausgegeben, 2013 sei der Wert auf 7,77 Millionen Euro gestiegen.
Am darauffolgenden Tag stellte der Deutsche Zigarettenverband klar: "Tatsächlich sind die Ausgaben gegenüber 2012 signifikant zurückgegangen, nämlich um mehr als 3,8 Millionen Euro. Die deutsche Tabakindustrie hat im Jahr 2013 für Kinowerbung lediglich 77.695,80 Euro ausgegeben." Geschäftsführer Jan Mücke bewertete die falschen Angaben als Absicht: "Damit wird der Eindruck erweckt, die Werbeausgaben seien signifikant angestiegen, um politischen Forderung nach einem kompletten Werbeverbot für Tabakwaren Nachdruck zu verleihen. Hier wird eine falsche Politik mit falschen Zahlen begründet."
Am Freitag korrigierte sich die Drogenbeauftragte; bei der gedruckten Printfassung habe es einen Zahlenfehler gegeben, den die Onlinefassung nicht enthalte. Den korrekten Drogen- und Suchtbericht lesen Sie hier. (ms)