Ein langanhaltender, flächendeckender Blackout ist in Deutschland zwar äußerst unwahrscheinlich. Kurzfristige Stromausfälle kommen allerdings häufiger vor. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur und von Wärmepumpen geht voran und "gepaart mit dem steigenden Einsatz von erneuerbaren Energiequellen wie Solar- und Windenergie, die sehr schwankend Strom in die Netze liefern, steigen die Anforderungen und Kosten für das Netzmanagement der Energieversorger", weiß Jan Reichold, Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung bei ELO-Mineralöl, Teil der Kempe Unternehmensgruppe.
Der Fall der Fälle
ELO-Mineralöl hat den Notfall geprobt. Reichold berichtet von einer Übung mit dem Katastrophenschutz und dem THW Ortsverein Baiersdorf am 30. Oktober. "Es ging hier um den Fall eines länger anhaltenden Ausfalls des Stromnetzes und des Weiterbetriebs der ELO Tankstellen in Uttenreuth und Herzogenaurach inklusive der Betankung von Fahrzeugen der Hilfsdienste."
Dass ein Stromausfall nicht gerade utopisch ist, zeigt ein Vorfall, der Auswirkungen auf den Kempe-Autohof Ansbach hatte: "In der Nähe war ein Baum auf eine 20-KV-Freileitung gefallen und der Strom war für zwei Stunden weg", so Reichold.
Zurück nach Uttenreuth und Herzogenaurach: Wie liefen die Übungen? "Grundsätzlich ganz gut und in Herzogenaurach ohne Probleme", resümiert Reichold. "Wir haben in Uttenreuth acht Zapfpunkte, davon liefen sechs problemlos weiter. Eine Säule mit zwei Zapfpunkten konnte nach der Stromabschaltung nicht mehr angesteuert werden, was am nächsten Morgen ein Techniker beheben konnte."
Nicht nur Fahrzeuge brauchen Kraftstoff
Das zeigt, wie wichtig solche Übungen sind. Immerhin müssen im Notfall Polizei, Notarzt und andere Katastrophendienste tanken können. ELO-Mineralöl stellt deshalb auch sicher, dass Kraftstoff vorhanden sein wird. "Wir sind autark, können mit unseren eigenen Tankwagen den Kraftstoff abholen", versichert Reichold. Er verweist auch darauf, dass Notstromaggregate - nicht nur diejenigen in der Tankstelle, sondern zum Beispiel im Krankenhaus – auch Kraftstoff brauchen.
Es wird deutlich, welche zentrale Rolle Tankstellen und die dahinter liegende Logistik in einem Extremfall spielen. "Und dann müssen unsere Anlagen so robust sein, dass sie Stromschwankungen packen", bringt es Reichold auf den Punkt. Den Notfall zu üben, ist also durchaus sinnvoll.
Das wird ELO optimieren
Neben den zwei Zapfpunkten, die ihren Dienst aufgegeben hatten, will ELO-Mineralöl auch die Notbeleuchtung optimieren. "Im Kassenbereich werden wir zusätzliche Beleuchtungsmöglichkeiten schaffen, denn die bisher vorgesehene Notbeleuchtung ist für eine mehrstündige Arbeit im Kassenbereich doch etwas düster."
Apropos Kassenbereich: Die Übungen in Uttenreuth und Herzogenaurach wurden bei laufendem Betrieb durchgeführt. Die Endkunden waren natürlich am Geschehen interessiert, haben Fragen gestellt und fanden sehr gut, dass ELO-Mineralöl den Notfall übt. "Sie haben auch ohne zu murren zwischen den Umschaltvorgängen zwei Minuten gewartet, denn der Tank- und Kassiervorgang musste jeweils komplett im Notstrom- oder im Normalbetrieb erfolgen", erzählt Reichold. Final zieht ELO-Mineralöl ein durchaus positives Resümee aus den Übungen.