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Fragen und Antworten: Zweitjob - Notwendigkeit oder lukrativer Zusatzverdienst?

25.03.2014 09:42 Uhr
Ein Zweitjob ist nicht zwangsläufig ein Minijob.
© Foto: fovito/Fotolia

Immer mehr Menschen in Deutschland haben neben ihrem Beruf einen Zweitjob. Manche kommen ohne Zusatzeinkommen nicht über die Runden. Für andere ist es ein willkommenes Zubrot.

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Zweitjobs in Deutschland haben Hochkonjunktur - gerade in Regionen, in denen es viel Arbeit gibt. Ein Grund sind aus Expertensicht Arbeitsmarkt-Reformen aus dem Jahr 2003.

Wie hat sich Zahl der Nebenjobs entwickelt?
Seit der Wiedervereinigung hat sich die Zahl der Arbeitnehmer mit einem zweiten Job mehr als verdreifacht auf zuletzt 3,02 Millionen. Davon haben mehr als zwei Millionen einen für sie steuer- und abgabenfreien Minijob, wie aus Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. IAB-Forscher Enzo Weber sieht darin einen wesentlichen Grund für den Anstieg der Zweitjobs. "Es ist schwer nachvollziehbar, warum man den Zweitjob so begünstigt", sagt er mit Blick auf das Jahr 2003, als die Abgabenfreiheit eingeführt wurde.

Wie lukrativ ist ein Neben-Minijob?
Weil die Minijobs für Arbeitnehmer abgabenfrei sind, lohne es sich für manche eher, noch einen Minijob zu machen als im Hauptberuf mehr zu arbeiten: "Bei 8,50 Euro Stundenlohn müsste ein Arbeitnehmer in Vollzeit rund 17 Euro im Hauptjob verdienen, damit sich dieser mehr lohnt als der Minijob", rechnet das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln vor.

Wer macht einen Zweitjob?
Vor allem Arbeitnehmer mit einer Lehre, einem Fachschulabschluss oder einem Hochschulstudium haben einen Zweitjob, wie aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes für 2012 hervorgeht. Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahr 2009 gingen besonders Wissenschaftler sowie Publizisten, Ärzte, Juristen, Lehrer, Beschäftigte in Sozialberufen, Buchhalter und Rechnungsprüfer einem Nebenberuf nach. Ein Zweitjob ist nicht zwangsläufig ein Minijob.

Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen?
Grundsätzlich haben der IAB zufolge etwa gleich viel Männer und Frauen einen Zweitjob. Dennoch gibt es Unterschiede. "Männer, die einen Mini-Nebenjob annehmen, haben meist ein höheres Einkommen, bei Frauen nimmt die Wahrscheinlichkeit bei ausreichender Bezahlung dagegen ab", sagt Dorothea Voss von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Frauen arbeiteten oft in Teilzeit und Branchen mit unterdurchschnittlicher Lohnentwicklung. "So gibt es im Gesundheits- und Sozialwesen überdurchschnittlich viele Frauen mit einem Mini-Nebenjob".

Gibt es regionale Unterschiede?
Die höchsten Zusatzjob-Quoten gibt es dem IW zufolge in Regionen, in denen es viel Arbeit gibt: In Baden-Württemberg haben demnach elf Prozent der Beschäftigten einen Nebenjob, in den neuen Ländern nur fünf Prozent. Aus Sicht des IW widerspricht dies der Annahme, Arbeitnehmer brauchen den Zusatzjob, um über die Runden zu kommen.

Wieso ist die Zahl der Minijobs in einigen Regionen besonders hoch?
Voss zufolge steigt gerade in Regionen, wo fast Vollbeschäftigung herrscht, die Zahl der Minijobs. "Es stellt sich also die Frage, ob Überstunden, die steuer- und sozialversicherungspflichtig sind, teilweise über abgabenfreie Mini-Nebenjobs abgewickelt werden". Voss fordert daher: "Jede Stunde am Arbeitsmarkt muss gleich behandelt werden, um Verzerrungen auf dem Arbeitsmarkt zu vermeiden". (dpa)

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