Fehlerhafter Diesel aus einem Tanklager von Total hat Mitte Januar 2017 bei mehreren Duzend Tankstellen verschiedener Marken in Nordrhein-Westfalen zu Beeinträchtigungen geführt. Das bestätigte Burkhard Reuss, Pressesprecher bei Total, auf Anfrage von Sprit+. Der Diesel aus einem Duisburger Tanklager führte dazu, dass an den betroffenen Stationen der Filter zwischen Tank und Zapfsäule mit einer „klebrigen Masse“ versetzt war, was die Leistungsfähigkeit der Zapfsäulen beeinträchtigte. Folgen für Autofahrer gab es aber keine, betonte Reuss.
Noch befindet sich Total bei der Ursachenforschung. „Der untersuchte Diesel der betroffenen Tankstellen lag innerhalb der vorgeschriebenen Spezifikationen der europäischen und deutschen Norm“, erklärte der Total-Pressesprecher. Auch die üblichen Proben bei Anlieferung des Kraftstoffs an das Tanklager seien nicht auffällig gewesen. Inzwischen gäbe es allerdings einen Verdacht, woran die Filterverunreinigung liegen könnte. Sobald die Nachforschungen abgeschlossen und damit die Verantwortlichkeiten geklärt seien, werde Total sich mit dem Thema Entschädigung betroffener Tankstellenbetreiber auseinandersetzen, heißt es bei Total.
Die beiden Tanks, aus denen in der fraglichen Zeit Diesel ausgeliefert wurde, sind derzeit noch stillgelegt. Die Auslieferung von Benzin, Heizöl und Diesel aus anderen Tanks läuft unvermindert weiter. Bei den Tankstellen wurde die Beeinträchtigung durch die Reinigung oder den Austausch des Filters behoben, skizzierte Reuss den Status quo. Zwei Tanks an Total-Tankstellen wurden abgepumpt, unter anderem, um an Proben für die Untersuchung zu gelangen. Betroffen waren auch 14 Esso-Tankstellen. Hier mussten laut Pressesprecher Stephan Voigt insgesamt 290 Kubikmeter Diesel abgepumpt und Filter ausgetauscht werden. „Das ist seit Jahren der erste Fall dieser Art“, sagte Voigt gegenüber Sprit+ und ergänzte: „Wir haben sehr schnell die betroffenen Tanks an zehn Stationen ausgepumpt und die Verkaufsfähigkeit aller Stationen wieder hergestellt.“ Umsatzausfälle für die Betreiber wolle man „intern betrachten“. (ab)