Deswegen konnte der vorhandene Kraftstoff zuletzt nicht zu den Tankstellen gebracht werden, zahlreiche Zapfsäulen blieben leer. Schwerpunkte der «Operation Escalin» sind London und Südostengland, wie ein Regierungssprecher sagte. Dort stabilisiere sich die Lage nicht so rasch wie in anderen Gebieten.
Die Soldaten wurden von einer auf Kraftstofflogistik spezialisierten Firma in der Grafschaft Essex geschult. «Wir arbeiten eng mit der Branche zusammen, um Kraftstoffvorräte zu erhöhen», sagte der Regierungssprecher. «Es gibt Anzeichen für eine Verbesserung der durchschnittlichen Tankstellenvorräte im Vereinigten Königreich, während sich die Nachfrage weiter stabilisiert.» Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association gibt es in weiten Teilen von Nord- und Mittelengland sowie in Schottland keine Nachschubprobleme mehr. In London und Südostengland war aber noch immer gut jede fünfte Tankstelle (22 Prozent) ohne Kraftstoff, außerdem gab es in vielen entweder nur Benzin oder Diesel.
Premierminister Boris Johnson hatte den Militäreinsatz am Sonntag eine Vorsichtsmaßnahme genannt. Schärfere Einwanderungsregeln nach dem Brexit haben den Mangel an Lastwagenfahrern im Vereinigten Königreich verschärft. Unter dem Eindruck leerer Zapfsäulen und langer Schlangen vor Tankstellen legte die Regierung eine Kehrtwende hin und genehmigte Arbeitsvisa für bis zu 5000 ausländische Fahrer, die bis Ende Februar gelten sollen. (sh)