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LED-Finanzierung: Rundum-sorglos-Paket

02.04.2015 15:32 Uhr
LED-Beleuchtung an einer Shell-Tankstelle
Eine LED-Beleuchtung an der Tankstelle senkt nicht nur den Energieverbrauch und damit die Energiekosten, sie verbessert auch den Lichteindruck sowie das Ambiente und optimiert die Warenpräsentation.
© Foto: Thorlux

Dass LED-Beleuchtung aus ökonomischer und ökologischer Sicht Sinn macht, bezweifelt niemand mehr. Doch wie lässt sich der Aufwand am besten finanzieren? Eine Möglichkeit ist das sogenannte Contracting.

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Kaufen, mieten, leasen – die ­Finanzierungswege, die in der Automobilbranche gang und gäbe sind, gibt es inzwischen auch für LED-Beleuchtung. Zusätzlich zu diesen bekannten Formen haben Tankstellenbetreiber die Möglichkeit des sogenannten Contractings. Es stammt aus dem Energierecht und kam ursprünglich bei der Sanierung von Gebäuden im Bereich der Heizung zur Anwendung.

Doch was verbirgt sich hinter dem englischen Begriff? Beim Contracting schließt der Betreiber mit dem Contractor einen Vertrag für die Umrüstung der Tankstelle auf eine LED-Beleuchtung ab – von der Preisanzeige über den Shop bis zur Toilettenbeleuchtung. Das Besondere: Der Contracting­anbieter übernimmt nicht nur die eigentliche Umrüstung, sondern auch die Planung, ­Lieferung, Montage und den Betrieb. Ist die Beleuchtung angebracht, kümmert sich der Contractor darüber hinaus um die Wartung und Reparatur der Lichtanlage.

Keine Mehrkosten
„Der Tankstellenbetreiber erhält also ein Rundum-sorglos-Paket, bei dem er sich um nichts mehr kümmern muss“, fasst Jens Solte, Geschäftsführer des Energiedienstleisters Photon Contract, die Vorteile zusammen. Sind etwa Leuchten kaputt, muss der Contractor diese reparieren oder austauschen, ohne dass dafür Mehrkosten für den Betreiber anfallen. ­Außerdem hat der Betreiber ein Recht darauf, dass der ­Contractor den Mangel behebt, wenn durch die Umrüstung das vorher klar definierte Licht­ergebnis nicht erreicht wurde.

Finanziert wird die neue LED-Beleuchtung in Raten über die Laufzeit des Contractingvertrages, der in der Regel 36 bis 48 Monate dauert. Es ist also kein Eigenkapital oder gar ein Kredit wie beim Kauf der LED-Beleuchtung notwendig. Wenn der Vertrag ausgelaufen ist, kann der Betreiber den ­Lieferumfang zu einem vorher vereinbarten Restwert erwerben und damit weiter nutzen. Dieser liegt im Normalfall bei fünf bis zehn Prozent des Anschaffungspreises. Es gibt aber auch die Möglichkeit eines ­Anschlussvertrages, bei dem auf die neueste LED-Generation umgerüstet wird.

„In der Regel ist die Höhe dieser monatlichen Rate niedriger als die Stromkosten, die dank LED-Beleuchtung im Vergleich zur herkömmlichen Beleuchtung eingespart wurden. Dann bleibt am Ende noch etwas für den Betreiber übrig“, erklärt Stolte und rechnet vor: Dank LED-Beleuchtung sinkt der verbrauchte Lichtstrom im Vergleich zur herkömmlichen Beleuchtung durchschnittlich um 60 bis 70 Prozent. Das bedeutet bei einer Tankstelle, die rund um die Uhr geöffnet und einen etwa 100 Quadratmeter großen Shop hat, eine monatliche Einsparung von 800 bis 1.500 Euro.

„Dass die Rechnung aufgeht, hängt natürlich von der Tankstelle ab und welchen Kilowatt-Stundenpreis sie mit dem Stromanbieter vereinbart hat. Für Betreiber, die mehr als 20 Cent pro Kilowattstunde zahlen, lohnt es sich auf jeden Fall, über Contracting nachzudenken“, ist Stolte überzeugt.

Ein weiterer Faktor ist die Öffnungszeit. Wer rund um die Uhr geöffnet hat, zahlt mehr Stromkosten und hat dadurch ein höheres Einsparpotenzial als eine Tankstelle, die nur tagsüber in Betrieb ist und daher nachts kaum Strom verbraucht. Auch die Größe des Shops spielt eine Rolle. „Als grobe Richtlinie kann man sagen, dass sich ­Contracting bei Shops rentiert, die 80 Quadrat­meter und mehr groß sind“, meint Stolte.

Ob sich Contracting für eine Tankstelle tatsächlich eignet, zeigt die Planung, in der auch die Amortisierungsdauer festgehalten wird. Gerade im Shopbereich liegt diese in der Regel bei nur 18 bis 26 Monaten, da der Stromverbrauch und die Brenndauer der Beleuchtung hier am höchsten sind. Dagegen dauert die Amortisierung im Außenbereich durchschnittlich 30 bis 38 Monate, weil hier die durchschnittlichen Brenndauern geringer sind.

Optische Aufwertung
„Ich habe schon Betreiber erlebt, die Contracting gewählt haben, auch wenn die Rechnung nicht ganz aufgegangen ist“, berichtet der Photon-Contract-Geschäftsführer. Denn die ­optische Aufwertung einer Tankstelle, die man mit der Umrüstung auf LED erzielt, sei so verblüffend, dass sich die Umstellung trotzdem lohne.

Im Übrigen sei Licht­contracting nicht nur für die ­Eigen­tümer von Tankstellen ­interessant, ­sondern natürlich auch für Pächter. „Diese sollten jedoch im Vorfeld in jedem Fall vertraglich vereinbaren, dass die Mineralölgesellschaft den Eintritt des neuen Pächters in den Con­tracting­vertrag ­garantiert, falls es zu einem Pächterwechsel kommt“, rät Stolte.

(Veröffentlicht in tankstellen markt 4.2015, Annika Beyer.)

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