Nach dem Abgasskandal bei VW erhöht Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Druck auf die Autoindustrie, klimafreundliche Dieselmotoren zu fertigen. In dem am Mittwoch vom Kabinett verabschiedeten Umweltbericht wird auf „anhaltende Probleme“ bei der Einhaltung der Grenzwerte für Stickstoffdioxid bei der Luftqualität verwiesen.
„Ursache für die Überschreitungen des Jahresmittelgrenzwerts an rund 130 verkehrsnahen Messstellen im Jahr 2014 sind die Stickstoffoxidemissionen des Straßenverkehrs, insbesondere von Diesel-Fahrzeugen“, erklärte die SPD-Politikerin.
Eine übermäßige Belastung mit Stickstoffdioxid reizt dem Umweltbericht zufolge kurzfristig die Atemwege. Sie kann langfristig die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Kinder leiden bei hoher Stickstoffoxid-Belastung häufig unter Husten, Bronchitis, Atemwegsinfektionen und Allergien.
Seit dem 1. Januar 2010 sind in der Europäischen Union einheitliche Grenzwerte für Stickstoffdioxid einzuhalten. Mehr als die Hälfte der verkehrsnahen Messstationen registriert den Angaben zufolge höhere Jahresmittelgrenzwerte. (dpa)