Kompakte Backöfen
Während sich die meisten Messebesucher auf der Südback in Stuttgart um die Etagenback-und Stikkenbacköfen scharten, empfahl die Deutsche Backofenbau Gesellschaft Debag Tankstellenbetreibern ihre kleinsten Ladenbacköfen: Der Gala 35 und der Gala 40 befinden sich bereits seit zwei Jahren am Markt und erhalten von Kundenseite angeblich gute Bewertungen.
Viele Kunden würden sich bei diesen Modellen zunehmend gegen die manuelle und für die Programm-Steuerung entscheiden, was eine kinderleichte Bedienung garantiere, hieß es bei Debag. Bis zu 99 Programme können eingespeichert werden. Für Betreiber mit mehreren Filialen besteht die Möglichkeit, die Öfen zu vernetzen, um Auswertungen zu erstellen. In den kommenden Monaten will Debag das Produkt noch stärker in den Markt stoßen. Dann aber nur noch mit Standfüßen und nicht mehr mit Rollen. Die Backöfen werden aus Sicherheitsgründen ortsfest gemacht.
Anhand seines Ladenbackofens Dibas 64 S demonstrierte Hersteller Wiesheu die neue automatische Beladungserkennung: Das System Intelligent Baking Control (IBC) misst, wie voll der Backofen ist beziehungsweise wie viel Energie verwendet wird, passt dementsprechend den Stromverbrauch an und steigert so die Backqualität. Im Markt sei das ein Alleinstellungsmerkmal, betont Wiesheu.
Das Modell Minimat, das aufgrund seines geringen Platzbedarfs für Tankstellen infrage kommen dürfte, gibt es in drei Größen mit drei oder fünf Blechauflagen. Ihn zeichnet Flexibilität aus, weil er mit einem Wassertank betrieben werden kann, wodurch ein Wasseranschluss nicht dringend gebraucht wird. Die zwei kleineren 230-Volt-Varianten benötigen keinen Starkstromanschluss. Trotz seiner Solidität hält Wiesheu eine Überarbeitung des Minimat in den kommenden Jahren für nötig.
Die Michael Wenz Gesellschaft, besser bekannt unter dem Akronym Miwe, weiß um die Bedeutung von warmen Snacks im Außer-Haus-Markt. Tankstellenbetreibern legt das Unternehmen deshalb den Gusto Snack ans Herz, einen Konvektionsbackofen, der dampfgaren und gratinieren kann. Wer das nicht braucht und ausschließlich aufbacken möchte, ist mit dem Gusto gut beraten, dem kompaktesten Modell von Miwe.
Beide Öfen sind dank Reinigungsautomatik laut Unternehmen leicht sauber zu halten. Alle Backstationen lassen sich an eine Analyse-Software anschließen, um in der vernetzten Welt auch von fern per cloudbasierter Serverlösung überwacht werden zu können. Damit können Mehrfachbetreiber Erfolgsfaktoren wie Frische, Verfügbarkeit und Controlling sicherstellen.
Das bekannteste Produkt aus dem Portfolio des Fachhändlers Bartscher ist das Warmhaltegerät Hi-Light Salamander. An Tankstellen kommen aber eher Kleingeräte aus der Gastronomie zum Einsatz wie zum Beispiel das Hot-Dog-Gerät aus Chromnickelstahl, für das das Unternehmen aus Salzkotten auf der Messe einen Preis von 309 Euro aufrief. Das 6,9 Kilogramm schwere Gerät reguliert die Temperatur
des Würstchenspenders zwischen 30 und 90 Grad Celsius.
Deutlich heißer muss der Doppel-Kontaktgrill werden, der zum Toasten von Panini verwendet wird. Zwei getrennte Thermostate sind regulierbar von 50 bis 300 Grad Celsius, die Grillplatten aus Gusseisen sorgen für eine optimale Wärmeübertragung, heißt es bei Bartscher.
Moderne Kaffeevollautomaten
Damit die Messebesucher die Konzentration hochhalten konnten, sorgten die Aussteller von Kaffeevollautomaten für den nötigen Koffeinnachschub. Vom Vierwaldstätter See entsandte der Schweizer Kaffeeautomatenhersteller Thermoplan seine Delegation nach Stuttgart. Diese präsentierte das Modell Black & White 4 Compact, das mit seinem modularen Maschinenaufbau beim Kunden punkten will. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten müssen Fehler an Mechanik- oder Hydraulikteilen nicht erst zeitaufwendig repariert werden. Stattdessen wechselt der Kundendienst das defekte Teil in Sekundenschnelle gegen ein neues aus. Standzeiten verringern sich deutlich.
Zufrieden ist der Hersteller zudem mit der weniger als 23 Zentimeter schmalen Standfläche. Auch mit einem Milchkanister werden nicht mehr als 44 Zentimeter in der Breite gebraucht, um 150 bis 200 Tassen am Tag zu produzieren.
Den besten Milchschaum produziert Schaerer. Das zumindest reklamiert der Schweizer Vollautomatenhersteller mit seiner Marke „Best Foam“ für sich. Das Milchsystem kann während ein und derselben Kaffeeproduktion bis zu vier verschiedene Schaumarten kreieren. Stolz ist Schaerer auch auf die einfache Entkalkung der Maschine: Wo es normalerweise einen Techniker braucht, können nun Shopbetreiber mit einer Entkalkungskartusche den wiederkehrenden Reinigungsvorgang selbst übernehmen.
Filterkaffeemaschinen baut Coffema selbst, bei den Kaffeevollautomaten vertraut das Unternehmen der Expertise des Herstellers Carimali, dessen Maschinen Coffema auf dem deutschen Markt vertreibt. Das Modell, das unter anderem in Total-Tankstellen häufig zu finden ist, ist auf 180 Tassen am Tag ausgelegt, an alle Abrechnungssysteme anschließbar und laut Coffema in der Telemetrie führend. Außerdem sieht das Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorteil in der schnell arbeitenden Milchpumpe.
Am Stand des schwäbischen Herstellers WMF hat man zwei neue Trends im Bereich der Kaffeevollautomaten erkannt: Im wachsenden To-go-Geschäft baut WMF auf die 5000 S, die mit einer Tassenleistung von 250 pro Tag auch in der morgendlichen Stoßzeit nicht ins Stocken gerate. Zweitens komme der halbautomatische Siebträger in Mode. Dank integriertem Mahlwerk könnten auch Aushilfen das Gerät leicht bedienen – ein echtes Alleinstellungsmerkmal, findet WMF.
Setzen die meisten Kaffeemaschinenhersteller auf Schwarz, präsentierte Franke Coffee Systems seine A 1000 in edlem Hochglanzweiß. An diese Maschine, die eine empfohlene Tagesleistung von 230 bis 250 Tassen bietet, hatte Franke eine Flavourstation mit sechs Sirups angeschlossen. Der Trend aus den USA sei noch gar nicht richtig in Deutschland angekommen, meint das Unternehmen. Einen echten Wettbewerbsvorteil sieht Franke im Reinigungskanister Cleanmaster. Dieser wird anstelle des Milchkanisters angeschlossen und innerhalb von zwölf Minuten reinige sich die Maschine komplett selbst.
Neue Convenience-Strategien
Ein Countdown im Bühnenbild kündete von einer Veränderung zum Jahresende: Zum 1. Januar 2017 wird aus der Hiestand & Suhr Handels- und Logistik GmbH die Aryzta Food Solutions GmbH. So möchte man kommunizieren, dass die Gesellschaft ein Unternehmen des weltweit drittgrößten Herstellers von Backwaren, der Aryzta AG, ist. Außerdem beabsichtigt der Convenience-Dienstleister, Ordnung in das Namenswirrwarr zu bringen. Bisher verkaufte der Händler Hiestand & Suhr Produkte von Hersteller Hiestand. Nun entstehe eine klare Trennung zwischen der Marke und den Produktnamen, zu denen neben Hiestand weiterhin Coup de pates, Otis Spunkmeyer, Seattle’s Best Coffee und We proudly serve Starbucks gehören. Von Hiestand gibt es nun für den wichtigsten Trend der Messe außergewöhnliche Burger-Buns in Schwarz und Rot.
Seine Premiere auf der Südback feierte Salomon Foodworld nicht ohne Grund: Der Snackspezialist hat registriert, dass die Gastronomisierung der Bäckerei in vollem Gange ist. Weil die Kunden dem Bäcker seine Handwerkskunst glaubwürdig abnähmen, sei im Snackbereich das Potenzial noch größer als an der Tankstelle. Jedoch könnten auch Tankstellen von dem Thema „Better Burger“ profitieren. Dahinter verbirgt sich die wachsende Bereitschaft der Kunden, für einen hochwertigeren Burger mehr Geld auszugeben.
(Autor: Michael Simon; Der Artikel erschien in Sprit+ Ausgabe 12/2016)
Weitere Ideen, wie auch Sie vom wachsenden Snackgeschäft profitieren, lesen Sie unter sprit-plus.de/snacks oder sprit-plus.de/grossergenuss.