Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV steht nach den Worten seines neuen Vorstandsvorsitzenden Alfred Stern vor einem großen Wandel. Die künftige Ausrichtung werde Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz berücksichtigen, kündigte der 56-jährige Manager am Freitag (3. September) an. "In einer nachhaltigen Zukunft ist es nicht vorstellbar, dass wir natürliche Ressourcen abbauen, verwenden und wegwerfen." Die gesamte Branche werde sich verändern.
Die teilstaatliche OMV baue zum Beispiel ihre Raffinerie in Wien-Schwechat bis 2023 für 200 Millionen Euro so um, dass zu einem Teil auch Pflanzenöle verarbeitet werden könnten. Ursprüngliche Ziele wie die Steigerung der Ölförderung waren schon unter Sterns Vorgänger Rainer Seele zu den Akten gelegt worden. Die Details der neuen Strategie sollen laut Stern im ersten Quartal 2022 vorgelegt werden, sobald der Aufsichtsrat sie gebilligt habe.
Seele hatte zuletzt noch ein Rekordergebnis für das erste Halbjahr 2021 präsentiert. Das operative Ergebnis der OMV lag bei 2,17 Milliarden Euro. Dank der Konsolidierung der Chemie-Tochter Borealis in den Konzern legte der Umsatz um 73 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro zu. Die Entscheidung seines Vorgängers, einen 75-Prozent-Anteil der Borealis zu kaufen, habe der OMV ein Wachstumsfeld eröffnet, sagte Stern. Er will in dem Unternehmen mit seinen 25.000 Mitarbeitern eine Vertrauens- und Lernkultur etablieren, die die neue Ausrichtung erleichtern soll. (dpa/bg)
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