Unmittelbar in Nähe des Sonax-Hauptsitzes in Neuburg an der Donau hat das Unternehmen ein neues Logistikzentrum in Oberhausen in Betrieb genommen. Rund 70 Millionen Euro werden in den neuen Standort investiert. Die neue 22.500 Quadratmeter große Logistikanlage enthält fast 28.000 Lagerplätze. Noch liegt die Auslastung des Lagers bei rund 65 Prozent, Tendenz steigend.
"Wir sind sehr stolz über die Erweiterung, mit der wir die kontinuierlich wachsende Nachfrage auch in Zukunft mit höchster Zuverlässigkeit und Flexibilität bedienen", erklärte Sonax-Chef Manfred Hoffmann. Der Standort ermögliche kurze Transportwege auf den Absatzmärkten, schaffe Arbeitsplätze in der Region und folge der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf Wachstum in Europa und auf dem Weltmarkt, hieß es.
Neue Produktionsanlage soll in 2025 starten
Das Logistikzentrum in Oberhausen wurde im Oktober 2021 in Betrieb genommen, dessen Steuerung erfolgt durch einen Kontraktlogistiker. Direkt daneben entsteht außerdem ein neuer Gebäudekomplex für zusätzliche Produktionsanlagen auf 5.000 Quadratmetern. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Einige technische Voraussetzungen – wie die Einrichtung von 24 Edelstahltanks für insgesamt 1,2 Millionen Kubikmeter hochwertiger Rohstoffe für die künftige Produktion – wurden bereits geschaffen.
Die Produktion soll aber weiter überwiegend am Firmenhauptsitz in Neuburg in der Münchner Straße erfolgen, auch sollen dort die gesamten Verwaltungs-, Vertriebs- und Entwicklungsbereiche verbleiben.
Entwicklungen
Im Anschluss an die Besichtigung des neuen Lagers in Oberhausen ging es in die Firmenzentrale nach Neuburg. Firmenchef Hoffmann hob in der Begrüßung der Gäste zum "1. Medientag“ noch einmal die erhebliche Bedeutung des neuen Lagers hervor. "Das ist eine wichtige Investition in die Zukunft“, unterstrich der Geschäftsführer den avisierten Wachstumskurs.
Manfred Pitsch, Experte für Forschung und Entwicklung, hob danach das große Engagement des Unternehmens hinsichtlich der Forschung für neue und noch effizientere Produkte in den Vordergrund. Insgesamt konnte das Team um Pitsch 2022 rund 1.715 neue Rezepturen entwickeln, das entspricht etwa sieben pro Tag. Die meisten Tests erfolgten in Eigenregie, nur wenige wurden extern vergeben.
Letztendlich blieben nach intensiven Labor-Untersuchungen (nur) 50 neue Rezepturen aus 1.715 Vorschlägen übrig. Daraus entstanden letztlich 35 Anpassungen bzw. Verbesserungen bereits auf dem Markt befindlicher Produkte. Neu hinzugekommen sind 15 Produkte, die nun sukzessive auf den Markt kommen.
Ziel bei Sonax sei es, die bestehenden Produkte des Unternehmens ständig zu verbessern. Neue Erkenntnisse, Vorschriften und Regularien – beispielsweise hinsichtlich Verträglichkeit, Umweltschutz oder Toxizität – können immer wieder dazu führen, dass bestimmte Inhaltsstoffe bei bestehenden Produkten nicht mehr zum Einsatz kommen dürfen und durch andere Stoffe substituiert werden müssen.
Natürlich spielen auch andere Faktoren für neue Produkte bei Sonax eine gewichtige Rolle. Ganz oben auf der Liste steht die Nachhaltigkeit, gefolgt von der Rohstoffsituation, Verfügbarkeit und Machbarkeit. Letztendlich hat die Wirtschaftlichkeit das letzte Wort. Ansonsten verzichtet das Unternehmen auf die Einführung eines neuen Produkts.
Kein Buntschaum von Sonax
Pitsch wies in diesem Zusammenhang auf den Trend "Farbschaum" hin, der als Kundenwunsch an Sonax in der letzten Zeit häufig herangetragen wird. "Wir haben uns hinsichtlich des Farbschaums klar gegen die Einführung entschieden, da dieser das Wasser, die Waschanlage und letztlich auch die Menschen unnötig belastet“, so der Chemiker. "Wer bunten Schaum möchte, muss diesen bei unseren Mitbewerbern beziehen. Dieser Trend ist aus unserer Sicht völlig unnötig. Nicht alles, was machbar ist, wird bei uns gemacht!"
Sonax-Logistiklager Oberhausen
BildergalerieZentrales Thema Nachhaltigkeit
Ist die Branche der Fahrzeugpflegespezialisten nachhaltig? Ja, sagt Produktmanager Dominic Bischof, und zwar beispielsweise durch deutlich reduzierte Wasserverbräuche im Vergleich zu anderen Ländern. Je nach Anlagentyp verbraucht eine automatische Wäsche hierzulande gerade einmal 30 bis 40 Liter Wasser pro Wäsche. Im Vergleich dazu verbraucht eine Handwäsche ca. 200 Liter, eine Waschmaschine pro Waschgang etwa 50 bis 60 Liter Wasser. Während das Abwasser aus den beiden o.g. Beispielen abgeleitet wird und zur Klärung ins kommunale Klärwerk fließt, bereiten moderne Waschanlagen ca. 90 Prozent des Wassers wieder auf und führen es im Kreislauf. Der eigene Energiebedarf der Waschanlage wird heute vielfach durch eigene PV-Anlagen abgedeckt. Darüber hinaus gibt es eigene Rückhol- bzw. Kreislaufsysteme für leere Gebinde und abgeleitetes Wasser wird über Leichtflüssigkeitsabscheider behandelt, bevor es ins öffentliche Kanalnetz gelangt, erklärte der Produktmanager, der sich die Mühe gemacht hatte, die verkaufsfördernden Versprechen der Branche zusammenzustellen und aufzulisten. "Bezogen auf Produkte werben Unternehmen teilweise damit, umweltfreundlich zu agieren, obwohl es laut Vorschriften und Gesetzen eh vorgeschrieben ist. Das erweckt den Eindruck, dass damit geworben wird, dass man die gesetzlichen Vorschriften erfüllt," so Bischof.
Die Fahrzeugpflegebranche werbe zudem mit den unterschiedlichsten Zertifikaten, die niemand genau nachvollziehen und nachprüfen kann. Ähnlich sehe es in anderen Branchen aus, wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie oder im Bekleidungssektor. Stattessen wäre es für die Auto-Pflegespezialisten viel effizienter, wenn sich diese auf eine unabhängige Zertifizierungsstelle wie beispielsweise „Ecocert“ einigen würden. Das sei ein anerkanntes und nachvollziehbares System mit hohen Standards.
Diese renommierte Zertifizierungsstelle überprüfe und bewerte Produkte auf ihre ökologische und nachhaltige Herstellung. Damit werde dokumentiert, dass die Umweltbelastung reduziert und der ökologische Fußabdruck verringert wird. Auch der Einsatz umweltfreundlicher Produktions- und Verarbeitungsverfahren sei ein Bewertungskriterium. "Ecocert" bestätige die Förderung der Verwendung von natürlichen Inhaltsstoffen sowie den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Neue Produkte mit Ecocert-Siegel
Er verwies in diesem Zusammenhang auf neue Sonax-Produkte, die "Ecocert" unterliegen. "Das ist aktuell ein Testballon, denn wir wollen mit einem kleinen Sortiment überprüfen, ob dieses Verfahren seitens unserer Kunden Anerkennung findet. Sollte dies der Falls ein, werden wir das Sortiment entsprechend ausbauen", verspricht Bischof.
So ist zum Beispiel der neue alkalische Vorreiniger "Sonax PreWash ECO" durch "Ecocert" zertifiziert, erklärte Bischof, der einige Neuheiten vorstellte. Beim PreWash ECO handelt es sich laut Sonax um einen umweltfreundlichen Vorreiniger mit herausragender Reinigungsperformance. In der Vorwäsche werden hiermit zuverlässig Insekten gelöst, aber auch für die säurefreie Felgenreinigung sei der Spezialist ideal geeignet.
Ein weiteres Produkt mit Ecocert-Siegel ist der "Sonax DuoFoam ECO", ein mild sauer eingestelltes und besonders nachhaltig hergestelltes Schaum-Shampoo. Es eigne sich im Schaumbogen zur Verwendung als Aktivschaum und sei ebenfalls als gut spülbares Bürstenshampoo mit Verkalkungsschutz einsetzbar.
Last, but not least wurde auch der durch "Ecocert" ausgezeichnete Innenraumreiniger "Sonax Cleanstar" vorgestellt. Das Multitalent gegen typische Innenraumverschmutzungen eigne sich zur Anwendung auf Textil-, Alcantara- und Lederbezügen. Mit dem Produkt in der 750-Milliliter-Sprühflasche gelinge zudem die streifenfreie Reinigung aller Glasflächen innen. Dank seiner Wirkstoffe lasse sich der „Cleanstar“ auch für die schonende Reinigung empfindlicher Touchscreen-Displays und „Klavierlack“-Oberflächen verwenden.
Neue "Dufterlebnisse"
Speziell für das Shopgeschäft hat sich der Anbieter aktuell dem Thema "Dufterlebnisse" gewidmet. So können Kunden zum kommenden Frühjahr auf die neuen Reinigungs- und Pflegeprodukte aus der Duftwelt "Lemon Rocks" zugreifen. Der Autopflege-Spezialist bringt mit dem gebrauchsfertigen Scheibenreiniger Lemon Rocks zwei Konzentrat-Varianten für sekundenschnelle klare Sicht an den Start. Die Reinigungsformel sei speziell auf die Verschmutzungsarten im Frühjahr, Sommer und Herbst abgestimmt und entferne rückstandslos Insekten-, Öl-, Silikon- und andere typischen Straßenverschmutzungen. Dabei ist die fächerdüsentaugliche Rezeptur materialverträglich und schont Lack-, Gummi- und Kunststoffe. Für den gepflegten Innenraum in der "Lemon Rocks"-Duftwelt sorgen der "Cockpitpfleger matteffect" und eine weitere Variante des "Air Freshener" Lufterfrischers.
In dem Zusammenhang verwies Verkaufsleiter Patrick Ginster auf das Reifenpflegeprodukt "Sonax Reifenglanz Black Beast Effect", mit dem sich eine perfekte Reifenpflege erreichen lasse. Das farblose Spray ermögliche ein tiefschwarzes Finish und hinterlässt einen fruchtigen "Black-Berry"-Duft. Das Reifenpflege-Produkt schütze alle Reifentypen gegen Rissbildung, Alterung und Ausbleichung. Das Spray ist in der 500-Milliliter-Dose erhältlich.
Sonax geht viral
Auf der Suche nach neuen Zielgruppen informierte Patrick Ginster über neue Social-Media-Kampagnen des Unternehmens, mit denen vor allem junge Menschen angesprochen werden sollen. Zwei neue Kollegen sorgen jeden Tag für neue Inhalte. Damit soll die Marke Sonax mit Emotionen gefüllt werden – und das nicht nur hierzulande, sondern auch international.
Ein Besuch im Versuchslabor rundete den Besuch bei Sonax ab. Hier wurde deutlich, welche hohen Ansprüche das Unternehmen an seine Produkte stellt. Thomas Ording präsentierte den Scheibenprüfstand, den sich das Unternehmen für intensive Tests von Scheibenreinigern leistet. Diese hierzulande einzigartige Teststation basiert auf einem stark verkürzten Mercedes-Benz mit abklappbarer Windschutzscheibe. Diese Scheibe wird anhand strenger Kriterien mit normierten Schmutzarten verunreinigt. Im Anschluss erfolgt mittels einer hochauflösenden Kamera nachweislich die Untersuchung, wie und ob ein Wischerblatt den Schmutz mittels des Scheibenreinigers entfernt oder vielleicht nur verteilt. Dabei lassen sich unterschiedliche Szenarien – unter anderem unterschiedliche Geschwindigkeiten und Temperaturen – simulieren.