Erstmalig soll der CO2-Ausstoß für die Flotten schwerer Nutzfahrzeuge europaweit reguliert werden. Nachdem die Europäische Kommission im Mai 2018 eine Senkung der Flottenemissionen gegenüber 2019 um 15 Prozent ab dem Jahr 2025 und um 30 Prozent ab 2030 vorgeschlagen hatte, hat sich das Europäische Parlament am 14. November 2018 mehrheitlich für noch ambitioniertere CO2-Grenzwerte ausgesprochen.
Die PtX-Allianz bekennt sich zu den Klimaschutzzielen im Verkehrssektor und möchte laut Pressemitteilung zu deren Erreichung aktiv und engagiert beitragen. Um diese anspruchsvollen CO2-Reduktionsziele erreichen zu können, bedarf es allerdings Instrumenten, die bereits heute zur Verfügung stehen und mit möglichst niedrigen CO2-Vermeidungskosten verbunden sind. Herkömmliches CNG und LNG tragen schon heute zur Senkung der THG-Emissionen im Schwerlastverkehr bei. Gasförmige synthetische Kraftstoffe (Biomethan, Bio LNG) aus biogenen Quellen oder grüner Wasserstoff beziehungsweise synthetisches Methan aus Power-to-Gas-Verfahren können künftig zusätzlich einen signifikanten Beitrag zur CO2-Senkung im Verkehrssektor leisten. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, dass das Europäische Parlament sich dafür ausgesprochen hat, bis Ende 2020 einen Mechanismus dafür zu erarbeiten, wie CNG, LNG, Biokraftstoffe aus zweiter Generation sowie erneuerbare gasförmige Kraftstoffe bei der Anrechnung auf Flottenemissionen berücksichtigt werden können.
Allerdings sei es wichtig, dass ein solcher Mechanismus auch die Anrechenbarkeit flüssiger synthetischer Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien ermöglicht. Nur so werde wirklich volle Technologieoffenheit ermöglicht und alle verfügbaren Klimaschutzoptionen für den Straßenverkehr auch nutzbar gemacht, die die PtX-Allianz überzeugt. Um die CO2-Emissionen bei schweren Nutzfahrzeugen schnell und effizient zu reduzieren, sei eine Anerkennung gasförmiger und flüssiger synthetischer Kraftstoffe beziehungsweise eine optionale Anrechenbarkeit dieser Kraftstoffe auf die Flottenemissionen zwingend erforderlich. Auf diese Weise werde es möglich, auch die Emissionen von Bestandsfahrzeugen zügig und umfangreich zu reduzieren.
Synthetische gasförmige oder flüssige Kraftstoffe werden auf Basis erneuerbarer Energien durch Elektrolyse hergestellt. Sie sind nahezu CO2-neutral, da bei ihrer Herstellung genau so viel CO2 gebunden wie später ausgestoßen wird. Sie sind chemisch identisch mit fossilen Kraftstoffen und können deshalb in den existierenden Infrastrukturen wie Gasnetzen und Tankstellen genutzt werden. (jr)