Shell Deutschland hat eine finale Investitionsentscheidung (FID) getroffen, um den Hydrocracker am Standort Wesseling im Energy and Chemicals Park Rheinland in eine Produktionsanlage für Grundöle der Gruppe III umzuwandeln. Aus diesen Grundölen werden hochwertiger Schmierstoffe wie Motoren- und Getriebeöle hergestellt. Die Rohölverarbeitung wird am Standort Wesseling 2025 enden, aber im Werksteil Köln-Godorf weitergeführt. Trotz der Einstellung der Rohölverarbeitung am Standort Wesseling wird mit einer stabilen und sicheren Kraftstoffversorgung des deutschen Marktes gerechnet.
Der Shell Energy and Chemicals Park Rheinland befindet sich im Süden von Köln und besteht aus zwei Standorten: Wesseling und Godorf. Die Raffineriekapazität beträgt derzeit eigenen Angaben zufolge mehr als 17 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr, davon 7,5 Millionen Tonnen am Standort Wesseling.
Huibert Vigeveno, Direktor für Downstream und erneuerbare Energien bei Shell, sagte: "Der Umbau dieser europäischen Raffinerie ist ein bedeutender Schritt, um unseren wachsenden Kundenstamm im Schmierstoffbereich mit Premium-Grundölen zu versorgen. Diese Investition ist Teil des Bestrebens von Shell, mit weniger Emissionen mehr Wert zu schaffen."
Der hohe Elektrifizierungsgrad der Grundölanlage sowie das Ende der Verarbeitung von Rohöl zu Kraftstoffen am Standort Wesseling sollen die CO2-Emissionen von Shell, die direkt aus dem Betrieb stammen sowie die aus der Energie, die Shell für den Betrieb einkauft (Scope 1 und Scope 2), um rund 620.000 Tonnen pro Jahr reduzieren. Ziel von Shell ist es, bis 2050 ein Energieunternehmen mit Netto-Null Emissionen zu werden.
Zwischen 2026 und 2028 wird Shell im Energy and Chemicals Park Rheinland beginnen, hochwertige Grundöle herzustellen. Sie wird laut Pressinformationen über eine Produktionskapazität von rund 300.000 Tonnen pro Jahr verfügen, was etwa neun Prozent des derzeitigen EU-Bedarfs und 40 Prozent des deutschen Grundölbedarfs entspricht.