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Steuersenkung : Hohe Spritnachfrage im Juni

12.09.2022 07:25 Uhr | Lesezeit: 3 min
Steuersenkung : Hohe Spritnachfrage im Juni
Viele Autofahrer hatten mit dem Tanken auf die niedrigeren Juni-Preise gewartet.
© Foto: SP-X

Mit dem Start der vorübergehenden Spritsteuersenkung im Juni hat nach Branchendaten die Nachfrage nach Benzin deutlich zugenommen. Die Inlandslieferungen an Tankstellen und andere Empfänger stiegen zu dem Zeitpunkt im Vergleich zu den Vormonaten kräftig an, wie eine Auswertung der amtlichen Öldaten zeigt.

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Mit 1,58 Millionen Tonnen übertrafen die Inlandslieferungen von Benzin den Vor-Corona-Wert von Juni 2019 um knapp 42.000 Tonnen. Im Frühjahr hatten die Inlandslieferungen bei Benzin deutlich unter den Vor-Corona-Werten gelegen, nämlich im Schnitt bei 1,34 Millionen Tonnen pro Monat.

In dieser Zeit hatten die Spritpreise durch den Krieg in der Ukraine nie gekannte Höhen erreicht. Ein Zusammenhang zur gesunkenen Nachfrage im Frühjahr ist zwar nicht zwingend nachweisbar, allerdings naheliegend. Dementsprechend dürfte die vorübergehende Senkung der Spritsteuer um 35,2 Cent bei Benzin – und damit sinkende Preise an den Zapfsäulen – umgekehrt für einen Nachfrageschub gesorgt haben.

Bei Diesel fiel der Lieferungsanstieg zu den Vormonaten deutlich geringer aus, wie die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle veröffentlichten Daten zeigen. Hier war die Steuerentlastung mit 16,7 Cent aber auch geringer.

Tankstellen haben erst Anfang Juni aufgefüllt

Allerdings dürfte auch ein Nebeneffekt der Steuersenkung zum starken Anstieg im Juni geführt haben. Da die Steuer nicht beim Verkauf des Benzins an der Tankstelle sondern bei seiner Lieferung anfällt, war es für Tankstellen rentabel, nicht mehr Ende Mai sondern erst Anfang Juni ihre Vorräte aufzufüllen. Auch viele Autofahrer warteten mit dem Tanken auf die niedrigeren Juni-Preise. Entsprechend hatte es im Mai mit 1,29 Millionen Tonnen Benzin die niedrigsten Inlandslieferungen der Vormonate gegeben. Als alleinige Erklärung für das Plus im Juni ist dieses Minus allerdings bei weitem zu klein.

"Es liegt nahe, dass der Tankrabatt zu einer höheren Nachfrage geführt hat", sagte auch der ADAC-Experte Christian Laberer. "Es ist ja auch psychologisch ein großer Unterschied, ob ich 2,10 oder 1,75 Euro für einen Liter zahlen muss. Damit sinkt der Anreiz, besonders spritsparend unterwegs zu sein."

Unterdessen sprach sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder dafür aus, die Spritsteuern erneut zu senken. "Es wäre eine echte Entlastung für Menschen in ländlichen Räumen, wenn der Tankrabatt verlängert würde", sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung.

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