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Testergebnis: Elektroautos so klimaschädlich wie Diesel und Benziner

15.03.2012 15:17 Uhr
Der "Tank" eines Elektroautos.
Der Dreck entsteht bei einem Stromer nicht am Auspuff, sondern am Kraftwerk, kritisiert der ADAC.
© Foto: Lennart Preiss/ddp

In der Werbung gleiten Stromer mit "null Emmission" durch Sonnenblumenfelder. Der ADAC hat jetzt den tatsächlichen Schadstoffausstoß unter die Lupe genommen und ein ernüchterndes Ergebnis vorgelegt: Fürs Klima sind sie nicht unbedingt besser.

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Elektroautos haben beim neuen ADAC-EcoTest die Bestnote verpasst. Im Vergleich zu den sparsamsten Benzin-, Diesel- oder Gasfahrzeuge seien sie für den Klimaschutz "überhaupt kein Vorteil", sagte ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhard am Donnerstag in München: Der Dreck "entsteht zwar nicht am Auspuff, sondern am Kraftwerk", aber wo genau die CO2-Emissionen entstehen, "ist der Umwelt völlig egal". Außerdem seien die Herstellerangaben zum Stromverbrauch realitätsfern.

Mit dem neuen EcoTest messe der ADAC die Umweltbelastung von Elektro-, Benzin-, Diesel- und Gasautos zum erstenmal nach dem selben Maßstab, erläuterte Testleiter Reinhard Kolke. Von den ersten acht so getesten Autos kam der Elektro-Renault Fluence Z.E. auf den ersten Platz, erreichte aber nur vier von fünf möglichen Umweltsternen. Beim CO2-Ausstoß schnitt das zweite Elektroauto im Test, der Volvo C30 electric, sogar schlechter ab als der größere Audi A4 TDI und der Mercedes B 180 DCI  BlueEfficiency.

Beim ADAC-EcoTest gehe der gesamte Schadstoffausstoß "von der Kraftstoffquelle bis zum Rad" in die Rechnung mit ein. Weil ein großer Teil des Stroms in Deutschland derzeit aus Kohle gewonnen wird, kamen die beiden Elektroautos auf 145 und 159 Gramm CO2 je Kilometer.

Verbrauchswerte ohne Licht, Klimaanlage und Radio

Bei den Verbrauchswerten der Hersteller gelte nach der neuen EU-Norm: "Kein Licht, keine Klimaanlage, nicht mal das Radio ist eingeschaltet. Aber das entspricht nicht der Realität", kritisierte ADAC-Ingenieurin Sonja Schmidt. Beim EcoTest seien die Autos dagegen mit Abblendlicht und Klimaanlage unterwegs. Unter realistischen Bedingungen liege der Kraftstoffverbrauch plötzlich um 10 bis 30 Prozent über den Herstellerangaben - bei Elektroautos seien um bis zu 80 Prozent mehr Verbrauch ermittelt worden, sagte Kolke.

ADAC-Vizepräsident Burkhardt kritisierte "einen Elektro-Hype, der für die Umwelt nichts bringt". Die Politik müsse realitätsnahe Vorgaben machen und alle Antriebe nach den selben Maßstäben messen. Die Autohersteller müssten mehr Gasautos und Euro-6-Dieselautos anbieten.

Die Noten des neuen, verschärften EcoTests sind nach Kolkes Worten mit den Noten für die 1.300 nach dem alten Verfahren getesteten Autos nur bedingt vergleichbar. Die neu auf den Markt kommenden Fahrzeuge würden nach dem neuen Maßstab getestet - etwa 150 im Jahr, kündigte er an. (dpa/beg)

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