Nach den bereits erfolgten Eröffnungen am Autohof Geiselwind, der ersten H2-Tankstelle an der Autobahn, und an zwei Berliner Standorten gehen Daimler, Linde und Total nun einen weiteren Schritt in Richtung flächendeckendes Versorgungsnetz für lokal emissionsfreie Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle. An der Multi-Energie Tankstelle von Total in Fellbach führten Anfang Oktober 2015 Veit Steinle, Leiter der Abteilung für Grundsatzangelegenheiten im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Ministerialdirektor Helmfried Meinel, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, die symbolische Erstbetankung einer Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell durch.
"Wasserstoff und Brennstoffzelle haben großes Potenzial, sich zu einer Schlüsseltechnologie für eine umwelt- und klimaverträgliche Mobilität zu entwickeln. Sie können uns helfen, unsere Abhängigkeit von Erdölimporten zu reduzieren", betonte Ministerialdirektor Helmfried Meinel, Amtschef des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Wasserstoff könne darüber hinaus auch in vielen anderen Bereichen eine wichtige Rolle spielen, zum Beispiel als Zwischenspeicher für die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
In das Innovationsprogramm H2-Infrastruktur Baden-Württemberg (H2BW) hat das Umweltministerium eigenen Angaben zufolge in den vergangenen drei Jahren insgesamt vier Millionen Euro in Wasserstofftankstellen sowie Anlagen zur Herstellung und Speicherung von regenerativem Wasserstoff investiert. "Um den Ausbau der Infrastruktur auch weiterhin zu unterstützen, haben wir ein weiteres Programm namens ‚Power to Hydrogen‘ aufgelegt, mit dem wir die großtechnische Erzeugung, Verteilung und Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff unterstützen. Hierfür stellt das Land für die Jahre 2015 und 2016 insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung", sagte Meinel.
Der Aufbau einer bundesweiten H2-Infrastruktur geht einher mit dem geplanten Markthochlauf von Brennstoffzellenfahrzeugen verschiedener Hersteller. Bis 2016 soll in einem FuE-Förderkontext eine erste strategische Aufbau-Etappe realisiert sein: 50 Wasserstoff-Tankstellen – gebaut und betrieben im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP) – sollen die Metropolregionen und Hauptkorridore im Bundesgebiet versorgen. Innerhalb dieses Ausbauprogramms beteiligt sich die Daimler-Linde-Initiative an insgesamt 20 neuen H2-Stationen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 20 Millionen Euro. (ab)