Erhebliche Mängel sind demzufolge solche, bei denen bis zur nächsten Prüfung eine Gefährdung entstehen könnte – also etwa ein rostender Tank oder alte Elektroleitungen von Sicherheitseinrichtungen. Tankstellenbetreiber müssen die Mängel unverzüglich, spätestens aber nach einem Jahr, beseitigen.
Unglücke wie die Explosion einer russischen Tankstelle Mitte August mit 35 Toten halten technische Prüforganisationen hierzulande aber für höchst unwahrscheinlich. TÜV-Experte Hermann Dinkler teilte mit: "Die Tankstellentechnik in Deutschland ist bewährt, außerdem wird die Sicherheit regelmäßig kontrolliert".
Mängel hielten sich deshalb in Grenzen, weshalb sich wiederum nur sehr wenige Vorfälle ereigneten. Sachverständige der Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS), zu denen neben dem TÜV unter anderem die Dekra gehört, haben den Angaben nach im vergangenen Jahr insgesamt 3.530 Tankstellen geprüft. Geringfügige Mängel wie fehlende Gerätekennzeichnungen traten in 31,6 Prozent der Fälle auf. 47,3 Prozent der überprüften Tankstellen waren mängelfrei.
Die aktuellen Zahlen stammen aus dem Anlagensicherheitsreport 2023. Darin sind die Mängelstatistiken aller Prüfungen enthalten, die von den ZÜS 2022 vorgenommen wurden. Alle der rund 14.500 Tankstellen in Deutschland wurden vor ihrer Inbetriebnahme komplett geprüft. Danach stehen vollständige Prüfungen im Sechs-Jahres-Rhythmus an. Einzelne Anlagen wie Zapfsäulen sind aber alle drei Jahre an der Reihe. Neben Tankstellen überprüfen die Überwachungsstellen unter anderem Aufzüge und Druckbehälteranlagen wie Gasspeicher und Dampfkessel.