In einem Schreiben an einige Großkunden wurden als Gründe für das eingeschränkte Angebot von Diesel, Öl, Schmierstoffen und Co. die "massive Verwerfungen und Verknappungen auf den Energiemärkten" infolge des Kriegs in der Ukraine sowie die Sanktionen gegen Russland und die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie angegeben.
Um weiterhin vertraglich zugesagte Verpflichtungen erfüllen zu können, schränke man den Spotverkauf - also den Verkauf ohne vorherige Vereinbarungen - ein. Man setze alle Hebel in Bewegung, "die Lieferketten bestmöglich zu stabilisieren". Es sei jedoch schwer absehbar, wie sich die Lage entwickle.
Zudem gab Shell am Dienstag, den 8. März bekannt, dass sich das Unternehmen schrittweise aus allen russischen Geschäften, einschließlich Rohöl, Erdölprodukten, Gas und LNG, zurückziehe und sich dabei an den Vorgaben der Regierung orientiere. Der Vorstandsvorsitzende von Shell, Ben van Beurden sagt dazu: "Die aktuelle Situation verdeutlicht das Dilemma zwischen der Ausübung von Druck auf die russische Regierung aufgrund ihrer Gewalttaten in der Ukraine und der Gewährleistung einer stabilen, sicheren Energieversorgung in ganz Europa. Letztlich müssen die Regierungen jedoch über die unglaublich schwierigen Kompromisse entscheiden, die während des Krieges in der Ukraine eingegangen werden müssen. Wir werden weiterhin mit ihnen zusammenarbeiten, um die möglichen Auswirkungen auf die Sicherheit der Energieversorgung in Europa zu bewältigen." (red/sh)
Rieß