Nach der Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter treibt der Energiekonzern Eon die Übernahme der RWE-Tochter Innogy mit Hochdruck voran. Weil die bislang von RWE gehaltenen Anteile von rund 76,8 Prozent an Innogy auf Eon übergegangen sind, kündigten die Vertreter der Anteilseigner im Innogy-Aufsichtsrat am Donnerstag (19.9.2019) an, ihre Mandate mit Wirkung zum Ablauf des 4. Oktober 2019 niederzulegen.
Für Innogy beginne eine neue Zeitrechnung - als Teil der neuen Eon und der neuen RWE, sagte der scheidende Aufsichtsratschef Erhard Schipporeit. Eon übernimmt die Netze und das Endkundengeschäft von Innogy, an RWE gehen die erneuerbaren Energien von Innogy und Eon. Die gerichtliche Bestellung der neuen Anteilseignervertreter im Innogy-Aufsichtsrat soll unmittelbar beantragt werden.
Bis Ende der kommenden Woche werde Eon auch das Übernahmeangebot an die Minderheitsaktionäre von Innogy vollziehen. Gut 9,4 Prozent der Aktionäre hatten sich dabei für einen Verkauf an Eon entschieden. Zusammen mit den zwischenzeitlich an der Börse erworbenen Innogy-Aktien halte Eon dann insgesamt 90 Prozent aller Aktien. Die restlichen Aktionäre sollen herausgedrängt werden, damit Eon alleiniger Eigentümer wird.
"Unser Ziel ist eine zügige und direkte Integration von Innogy in Eon", sagte Eon-Chef Johannes Teyssen. Die Übernahme sei der entscheidende Schritt zur Neuaufstellung von Eon und RWE. Die langjährigen Rivalen wollen sich nicht mehr in die Quere kommen. RWE wird zum Produzenten und Großhändler von Strom. Eon, künftig ohne eigene Kraftwerke, will sich auf den Transport und Verkauf von Strom, Gas und Energiedienstleistungen an Haushalte und Unternehmen konzentrieren. Eon wird mit der Innogy-Übernahme zum mit weitem Abstand größten Stromversorger in Deutschland. (dpa)