Der Diesel schreibt seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Doch vor dem Hintergrund der aktuellen Abgas-Krise nimmt das Vertrauen der Verbraucher ab. Laut dem aktuellen Trendmonitor der Nürnberger Marktforschung Puls, in dem seit 2009 1.000 Autokäufer zu den Zukunftsperspektiven von Automobilantrieben befragt werden, sind im Januar 2016 nur noch 10,7 Prozent der Meinung, dass dem Diesel die Zukunft gehört. Im März 2015 waren es noch 18,2 Prozent gewesen. Dagegen gewinnen Elektroantriebe seit fünf Jahren an Bedeutung. Im Januar 2016 überholten die "Stromer" mit 46,8 Prozent "Zukunftsbefürwortern" sogar Hybridantriebe, denen nach 52,8 Prozent im März 2015 nur noch 42,9 Prozent im Januar 2016 die besten Zukunftsperspektiven zusprechen.
"Offensichtlich führen die Ungereimtheiten bei den offiziellen Angaben zum Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß von Dieselmotoren bei Deutschlands Autokäufern zunehmend zur Ansicht, dass die technischen Möglichkeiten klassischer Automobilantriebe ausgereizt sind", sagte Puls-Chef Konrad Weßner. Dazu passe, dass auch die Brennstoffzelle bei den deutschen Autokäufern auf aktuell 28,1 Prozent Befürworter zulege. Neben dem Diesel verlieren auch der Benzinmotor und Autogas- bzw. Erdgasantriebe kontinuierlich an Zukunftskompetenz.
"Auch wenn aktuell keine Kaufzurückhaltung beim Diesel festzustellen ist, führt der VW-Skandal wohl zu einer Trendwende bei den Zukunftspräferenzen für Automobilantriebe. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sollten die Automobilhersteller von daher zweigleisig in Richtung Elektro- bzw. Hybridantriebe einerseits und die Brennstoffzelle andererseits fahren", so Weßner. "An der Entwicklung, Präsentation und werblichen Herausstellung von Elektroantrieben und der Brennstoffzelle als Imagelokomotive für die Zukunftskompetenz von Automobilmarken führt wohl kein Weg mehr vorbei." (se)